Starttermin für die autofreie Friedrichstraße in Berlin-Mitte wackelt. Eigentlich sollte die Friedrichstraße ab Juni autofrei sein. Doch nun steht der Termin für den Start noch nicht fest, heißt es aus der Senatsverwaltung für Verkehr. Die „Berliner Zeitung“ hatte berichtet, dass der Verein Changing Cities erst im Juli oder August mit einer Sperrung für den Autoverkehr rechnet. Der Grund sei die Coronakrise. Wegen der Einschränkungen des internationalen Warenverkehrs sei es zum Teil schwierig geworden, Straßenmobiliar zu beschaffen, sagte Stefan Lehmkühler der Zeitung.

Die Senatsverwaltung will das so nicht bestätigen. „Aufgrund der Corona-Pandemie befindet sich der Starttermin für das Straßenprojekt auf der Friedrichstraße derzeit noch in der Abstimmung“, sagt Sprecher Jan Thomsen auf Nachfrage des Tagesspiegels. „Das Vorhaben ist nach wie vor in der Planung.“ Ebenso der Zeitraum Juni bis November. Momentan werde noch geprüft, ob wegen Corona Änderungen am Konzept nötig werden, zum Beispiel um Abstands- und Kontaktregeln einzuhalten.

Der Entwurf der Senatsverwaltung sieht in der Friedrichstraße einen autofreien Abschnitt zwischen Leipziger Straße und Französischer Straße und einen verkehrsberuhigten Bereich am Checkpoint Charlie vor. Das soll vor allem den vielen Fußgängern dort zugute kommen. Die werden bisher durch chaotischen Autoverkehr gefährdet: Momentan gilt auf dem betroffenen Abschnitt der Friedrichstraße Tempo 50.

Kritik kam von Anliegern und den Oppositionsparteien. „Wir haben Zweifel, ob eine zum Teil autofreie Friedrichstraße gegen die Mall of Berlin bestehen kann“, hieß es aus der CDU. Auch Gewerbetreibende fürchten Einbußen, weil Kunden dann nicht mehr mit dem Auto vor den Laden fahren können. Senat und Bezirk erhoffen sich dagegen durch die Verkehrsberuhigung und breite Rad- und Fußgängerwege eine Aufwertung der schwächelnden Einkaufsstraße. – Text: Julia Weiß
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