Kiezkamera

Veröffentlicht am 02.07.2021 von Cay Dobberke

Corona-Kunstinstallation. Leere Impfampullen und Spritzen hat Gustav von Hirschheydt im Schaufenster seiner Charlottenburger Galerie an der Wielandstraße 31 aufgehängt. Der Maler, Arzt und Kunstbuchverleger wirbt so für Impfungen gegen das Coronavirus. Das Orangennetz voller Ampullen, das er sich für unser Bild umgehängt hat, soll Armut symbolisieren und verdeutlichen, dass es nicht in allen Ländern große Impfkampagnen gibt. Das Fenster zieren unter anderem auch Schmetterlingsfiguren, die der Regisseur Rosa von Praunheim dem Künstler einmal geschenkt hat.

Bei den Ampullen handelt es sich um Reste der Impfungen in Hirschheydts Arztpraxis in Spandau. Dagegen sind die Spritzen natürlich aus hygienischen Gründen unbenutzt. Bleiben Impfstoffe übrig, nimmt er sie in einem Kühlpaket mit in die Galerie, um sie dort zu verabreichen. Einige Nachbarinnen und Nachbarn haben sein Angebot spontaner Impfungen schon genutzt. Um darauf aufmerksam zu machen, „stelle ich mich manchmal auch raus“ auf den Gehweg der Wielandstraße.

Eine neue Ausstellung, die allerdings nichts mit Corona zu tun hat, eröffnet  Hirschheydt am heutigen Freitag (2. Juli) um 19 Uhr in seiner Galerie. Unter dem Titel „Dance! – Artist Twins“ präsentiert die Fotografin Johanna Karwath einige Bilder ihrer Zwillingsschwester Roswitha Völz, die ausgebildete Tänzerin ist, mit 86 Jahren noch Balletttraining macht und mit dem vor drei Jahren verstorbenen Schauspieler Wolfgang Völz verheiratet war.

  • Foto: Cay Dobberke
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