Kultur
Gedenktafel soll an Bauhaus-Lehrer erinnern
Veröffentlicht am 16.04.2021 von Cay Dobberke
Als „mediales Universalgenie“, Avantgardist und einer der bedeutendsten Lehrer an der Kunstschule Bauhaus gilt László Moholy-Nagy (1895 bis 1946). Von 1928 bis zu seiner Emigration im Jahr 1934 hatte er ein Atelier in dem von Hans Scharoun gestalteten Apartmenthaus zwischen dem Kaiserdamm, der Königin-Elisabeth-Straße und der Fredericiastraße. Daran möchte die gemeinnützige Scharoun-Gesellschaft mit einer Gedenktafel erinnern und ruft zur finanziellen Unterstützung auf.
Bisher gebe es in Berlin „keine Platte, keine Stele, keinen Stein und keine Gasse, die den weltberühmten Namen würdigt“, sagt der Vize-Vorsitzende der Scharoun-Gesellschaft, Dimitri Suchin. Die Historische Kommission Berlin lehnte einen im Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019 gestellten Antrag auf eine KPM-Porzellantafel ab. Die Gedenktafelkommission Charlottenburg-Wilmersdorf sprach sich im Herbst 2020 für eine Ehrung aus, doch die Finanzierung blieb ungeklärt.
Die Kosten schätzt der Verein auf bis zu 3000 Euro. Spenden können unter dem Stichwort „Moholy-Nagy“ auf folgendes Konto eingezahlt werden: Scharoun-Gesellschaft e.V., Postbank Berlin, IBAN: DE18 1001 0010 0059 3811 06.
Der im heutigen Ungarn geborene Künstler war als Maler, Fotograf, Filmregisseur, Grafiker und Bühnenbildner tätig. Bekannt wurden beispielsweise seine ungewöhnlichen Fotogramme und Telefonbilder. Von 1923 bis 1928 lehrte er am Bauhaus. Der Berliner Martin-Gropius-Bau widmete ihm vor elf Jahren die Ausstellung „Kunst des Lichts“. Mehr über Moholy-Nagy können Sie in unserem damals erschienenen Bericht lesen.