Namen & Neues

Cornelsenwiese soll doch nicht bebaut werden

Veröffentlicht am 23.03.2018 von Cay Dobberke

Seit Jahren protestieren Schmargendorfer Anwohner, darunter die Schriftstellerin Jenny Schon, gegen eine Bebauung der sogenannten Cornelsenwiese am Franz-Cornelsen-Weg. Der Investor Becker & Kries plant mehr als 70 Wohnungen auf der Grünanlage zwischen der Dillenburger und Wiesbadener Straße. 2014 stimmte die BVV mehrheitlich für ein Bebauungsplanverfahren. Doch nun setzte sich die CDU-Fraktion mit einem Antrag durch, die Wiese zu schützen und Neubauten nur auf Freiflächen zwischen benachbarten Häusern zu erlauben.

Für den Meinungswandel in der CDU, die den alten Beschluss mitgetragen hatte, gibt es zwei Gründe. Zum einen erfuhren viele Bezirksverordnete erst jetzt, dass für die Wiese seit gut 50 Jahren eine „Grunddienstbarkeit“ zugunsten des Landes Berlin besteht. Damit wurde sichergestellt, dass die Grünanlage öffentlich nutzbar ist. Falls Berlin nicht auf sein Recht verzichtet, kann Becker & Kries nicht bauen. Außerdem fand im Sommer 2016 ein Bürgerbegehren zur Rettung von Grünflächen im ganzen Bezirk statt. Engagierte Bürger sammelten 18.300 Unterschriften, was für eine Abstimmung in Form eines Bürgerentscheids gereicht hätte. Dieser fiel nur aus, weil die BVV die Forderungen damals in einem Beschluss wörtlich übernahm.

Am Donnerstag stimmten die Fraktionen der Grünen und der Linken dem CDU-Rettungsantrag für die Wiese in der BVV zu. FDP und SPD votierten dagegen, die AfD enthielt sich. FDP-Fraktionschef Johannes Heynes argumentierte mit dem  „hohen Druck auf den Wohnungsmarkt in Schmargendorf“. Ebenso wie Redner der SPD betonte Heyne auch, dass die Wohnungsgesellschaft Degewo für eine Sanierung der Autobahnüberbauung Schlangenbader Straße einige ihrer Mieter in den Neubauten ansiedeln wolle. Scheitere das Projekt auf der Cornelsenwiese, erschwere dies die Sanierung des als „Schlange“ bekannten Gebäudekomplexes.