Namen & Neues

Neue Pläne für den Thai-Markt im Preußenpark

Veröffentlicht am 24.05.2019 von Cay Dobberke

Der viel besuchte, aber nie genehmigte thailändische Streetfood-Markt im Wilmersdorfer Preußenpark wird voraussichtlich ab dem Frühjahr 2020 neu gestaltet, innerhalb der Grünanlage verlagert, verkleinert und „legalisiert“. Bereits im kommenden Herbst will das Bezirksamt die Ausschreibung für einen Marktleiter starten. Dieser soll „interkulturelle Kompetenz“ haben, aber nicht unbedingt der thailändischen „Community“ in Berlin angehören. Das kündigten Bau- und Umweltstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) und Ordnungsstadtrat Arne Herz (CDU) in einer gemeinsamen Sitzung des Umwelt- und des Wirtschaftsausschusses der BVV an.

Die Umgestaltungspläne basieren auf Entwürfen von Landschaftsarchitektur-Studenten der Technischen Universität (TU) Berlin. Deren Lösungsvorschläge waren bereits im Februar bei einer Bürgerveranstaltung vorgestellt worden. Nun soll ein Planungsbüro vor allem ein Konzept der Studenten Lene Anne Sommer und Robin Schick verfeinern und umsetzbar machen – unter Beteiligung der Ideengeber. Sommer und Schick wollen 60 mobile Marktstände auf einem Plateau auf den nordwestlichen Teil der Wiese ansiedeln. Bisher bauen Thailänder am Wochenende oft 100 und mehr Stände im Zentrum der Wiese auf, was zur weitgehenden Zerstörung des Rasens geführt hat.

Ein neues Multifunktionsgebäude soll außerhalb der Marktzeiten als Lager für die Stände dienen, außerdem sind darin Toiletten und ein Kiosk vorgesehen. Den Spielplatz an der gleichen Stelle neben der Brandenburgischen Straße will man in die Mitte des Parks verlagern, was für die Kinder und ihre Eltern auch die Lärmbelastung senkt. Auf dem Markt sind Sitzbänke angedacht, jedoch keine Tische. „Es soll kein Café entstehen“, sagte Stadtrat Schruoffeneger. Sein Bezirksamtskollege Herz stellte aber auch klar: „Es handelt sich um Picknick, das in jeder Grünanlage erlaubt ist.“

In den gesamten Preußenpark will der Bezirk in den Jahren 2020 bis 2022 je 500.000 Euro investieren. Dabei geht es auch um eine „Öffnung“ des südlichen Teils zum Parkcafé und dem Fehrbelliner Platz hin. Anwohner äußerten in der Ausschusssitzung auch den Wunsch nach einem Hundeauslaufgebiet. Ein thailändischer Händler warf die Frage auf, ob der Streetfood-Markt „totsaniert“ werde. Unklar sei beispielsweise, ob bisherige Anbieter sich die Standmiete künftig überhaupt noch leisten können. Künftig müssen sich die Essensverkäufer an alle gewerberechtlichen und hygienischen Vorschriften halten und auch Steuern zahlen. Fraglich scheint die Zukunft des bisherigen kleinen Grillplatzes. In den Studentenentwürfen ist er nicht eingezeichnet.