Namen & Neues

Anwohner starten Demo und Petition, um den Autoverkehr zu bremsen

Veröffentlicht am 27.09.2019 von Cay Dobberke

In Eichkamp und in der Charlottenburger Windscheidstraße wollen Bürger ihre Kieze vor starkem Autoverkehr schützen. Zum einen geht es um die Pläne des Bundes und des Berliner Senats, das Messegelände am Funkturm direkt mit der Avus zu verbinden. Bei der angekündigten Modernisierung der Stadtautobahn A 100 am Dreieck Funkturm soll eine neue Autobahnausfahrt in Eichkamp entstehen. Dafür ist eine Brücke im Gespräch. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat wegen des zu erwartenden Verkehrslärms schon dagegen gestimmt und verlangt einen Tunnel oder eine andere Lösung.

Dieser Forderung schließt sich der Siedlerverein Eichkamp an, der am Sonnabend eine Demonstration organisierte und damit auch die Interessen der Bewohner in den Nachbarsiedlungen Grunewald und Heerstraße vertritt. „Unsere Kinder sollen so aufwachsen können, dass sie nicht noch weiter durch zunehmende Verkehrsbelastung belastet und gefährdet werden“, heißt es von der Initiative. „Eine Kommunikation oder gar Beteiligung der betroffenen Anwohner findet nicht statt“, kritisiert sie. Dennoch wolle der Berliner Senat „Fakten schaffen“.

In der Windscheidstraße gibt es aktuell mehrere Baustellen, die den Autoverkehr stark behindern. Das gefällt unserem Leser Arnt von Bodelschwingh, der dort wohnt und mit seiner Firma RegioKontext auf Stadt- und Regionalentwicklung, Wohnungsmärkte und Wirtschaftsförderung spezialisiert ist. Soeben hat er die Online-Petition „Lebendige Windscheidstraße“ gestartet. Durch die Baustellen werde „unfreiwillig unter Beweis gestellt, wie diese Straße stark entschleunigt werden kann, ohne dass ein Verkehrschaos ausbricht“, findet Arnt von Bodelschwingh. Man erlebe eine „entschleunigte und deutlich ruhigere Wohnstraße, die nicht mehr als beliebter Schleichweg zwischen Ku’damm und Bismarckstraße herhalten muss“. Daraus könne mit ein paar Schildern und „kleineren Barrieren“ kostengünstig eine „dauerhafte Lösung“ werden.