Foto: SenUVK

Temporäre Radfahrstreifen soll es während der Corona-Krise auch in Charlottenburg-Wilmersdorf geben. Bau- und Verkehrsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) hat der Senatsverkehrsverwaltung dafür sechs verkehrsreiche Straßenzüge vorgeschlagen. Dazu gehört die Kantstraße, für die einige Bezirkspolitiker und viele Radler auch eine dauerhafte Radspur fordern, nachdem ein Radfahrer dort im Februar von einem Autoraser tödlich verletzt worden war. Außerdem wünscht sich Schruoffeneger provisorische Radspuren in der Bismarckstraße und der anschließenden Straße des 17. Juni, in der Bundesallee, auf dem Hohenzollerndamm, in der Kaiser-Friedrich-Straße und in der Lise-Meitner-Straße.

Die praktische Umsetzung mit Fahrbahnmarkierungen würde nur ein paar Tage dauern, sagt der Stadtrat. Allerdings benötige er zuvor eine Anordnung der Senatsverwaltung. Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) gab bekannt, dass mit mehreren Bezirken über mögliche neue Strecken gesprochen werde. Eine Sprecherin fügte hinzu, dies geschehe „mit Hochdruck“, andererseits könne man nicht alles gleichzeitig machen. Denn in Friedrichshain-Kreuzberg wurde das Pilotprojekt am Mittwoch und Donnerstag auf drei weitere Straßen ausgeweitet.

Mit dem Rad zu fahren, empfiehlt Senatorin Günther „gerade in der Corona-Krise“, um „Ansteckungsrisiken zu vermeiden, zwingend nötige Wege zurückzulegen und sich an der frischen Luft sportlich zu betätigen“. Die Maßnahmen tragen ihrer Meinung nach auch dazu bei, „leichter vom Auto auf das Rad umzusteigen, den öffentlichen Personennahverkehr zu entlasten und in S- und U Bahnen, Bussen und Straßenbahnen das Abstandsgebot leichter einzuhalten“.

Text: Cay Dobberke

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