Namen & Neues

Popup-Radweg in der Kantstraße geplant

Veröffentlicht am 17.04.2020 von Cay Dobberke

Foto: Jörn Hasselmann

Um das Radfahren während der Corona-Krise zu erleichtern, soll es in der Kantstraße bald je eine abgetrennte Radspur pro Richtung geben. Auf Wunsch des Bezirksamts hat die Senatsverkehrsverwaltung dazu eine Anhörung von Institutionen gestartet, zu denen beispielsweise die Feuerwehr gehört. Laut Bau- und Verkehrsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) werden die Ergebnisse am Montag vorliegen. Die nötige Anordnung der Radspuren durch die Senatsverwaltung könne dann rasch folgen, sagt er. Auch die Umsetzung mit Fahrbahnmarkierungen sei sehr schnell möglich. Vorerst werde die fahrradfreundliche Verkehrsführung bis Ende Mai befristet.

Auch eine dauerhafte Beibehaltung der Radspuren ist im Gespräch. Nach Auskunft des FDP-Fraktionsvorsitzenden Felix Recke haben Vertreter der Grünen und der Linken entsprechende Wünsche in einer Telefonkonferenz „angedeutet“. Recke findet dagegen, es gebe „weitaus bessere Ideen“ für eine Umgestaltung der Kantstraße. Er spricht von einem „populistischen Versuch, die Corona-Krise zu nutzen, um von den Versäumnissen beim Ausbau von Radwegen der letzten Jahre abzulenken“. Der Verkehr sei „ohnehin derzeit reduziert, sodass auch ohne solche symbolischen Maßnahmen ein Durchkommen möglich ist“. Über alternative Vorschläge der FDP hatten wir im März berichtet.

Zumindest grundsätzlich scheinen sich aber alle Fraktionen einig darin, dass die Verkehrsführung in der Kantstraße verändert werden muss. Zu dieser Ansicht führte besonders der schwere Unfall im Februar, bei dem ein Autoraser einen Radler tödlich verletzt hatte.

Für andere verkehrsreiche Straßen hat Stadtrat Schruoffeneger der Senatsverkehrsverwaltung ebenfalls vorläufige Radspuren vorgeschlagen. Dabei geht es um die Bismarckstraße und die anschließende Straße des 17. Juni, die Bundesallee, den Hohenzollerndamm, die Kaiser-Friedrich-Straße und die Lise-Meitner-Straße. Auf diese Anregungen hat die Verwaltung von Senatorin Regine Günther (Grüne) noch nicht reagiert. Erste Berliner Popup-Radspuren gibt es bereits in Friedrichshain-Kreuzberg.

Text: Cay Dobberke

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