Namen & Neues
Stiftung plant Empfangsgebäude für Schlossbesucher
Veröffentlicht am 03.07.2020 von Cay Dobberke
Vor dem Schloss Charlottenburg will die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) bis zum Jahr 2027 ein Besucherzentrum errichten. Der „denkmalgerechte Neubau“ könne westlich des Ehrenhof-Vorplatzes auf dem bisherigen Parkplatz entstehen, sagte uns Sprecher Frank Kallensee. „Neben dem Ticketverkauf und einem Museumsshop ist hier ein umfangreiches Informationsangebot für die Gäste vorgesehen.“ In einem internationalen Planungswettbewerb solle im kommenden Jahr ein Entwurf erarbeitet und ausgewählt werden. Derzeit stimme sich die Stiftung mit dem Bezirksamt und dem Landesdenkmalamt ab.
Alles geschehe „gut ein Jahr später“ als ursprünglich geplant, kommentiert dies Bezirksbaustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne). „Die Jury sollte in diesem Juni tagen.“ Die Eröffnung des Besucherzentrum sei anfangs für 2025 angekündigt worden. Man habe mit der Schlösserstiftung „lange über Sichtachsen diskutiert“. Der nunmehr angedachte Standort sei akzeptabel, er versperre nicht den Blick auf das Baudenkmal und Berliner Wahrzeichen.
Der Weihnachtsmarkt vor dem Schloss, der als einer der schönsten in Berlin gilt, muss mittelfristig weichen beziehungsweise umziehen. Ein Vertrag des Veranstalters Tommy Erbe mit der SPSG gilt noch bis einschließlich 2021.
Auf den Gestaltungswettbewerb für das neue Empfangsgebäude folgt eine voraussichtlich zweijährige Planungsphase. „Ausschreibung, Vergabe und Baudurchführung sind von 2023 bis 2027 angesetzt“, heißt es. Die Idee eines Besucherzentrums gab es schon vor 13 Jahren. Damals war auch im Gespräch, die Kleine Orangerie oder die Ehrenhofflügel des Schlosses dafür zu nutzen. Einen Neubau sah der damalige Bezirksbaustadtrat und heutige Bundestagsabgeordnete Klaus-Dieter Gröhler (CDU) im Jahr 2010 skeptisch.
Die Stiftung möchte außerdem den östlichen Ehrenhofflügel des Schlosses sanieren, restaurieren und umbauen. So wolle man „einen zentralen Besuchereingang für das Alte Schloss einrichten“, sagt Sprecher Kallenseee. Zusätzlich werde von 2022 bis 2014 „die Instandsetzung des Langhansbaus (Theaterbaus) und der Großen Orangerie fortgeführt“. Aber auch im Schlosspark sind in den Jahren 2022 bis 2027 einige Instandsetzungen und Erneuerungen geplant. Alles zusammen kostet voraussichtlich rund 40 Millionen Euro. Dafür stehen Gelder aus einem Sonderinvestitionsprogramm des Bundes sowie der Länder Berlin und Brandenburg zur Verfügung.