Namen & Neues
Anwohner streiten über "temporären Stadtplatz"
Veröffentlicht am 02.10.2020 von Cay Dobberke
Am südlichen Ende des Klausenerplatz-Kiezes gibt es Ärger um ein neues Verkehrsprojekt. Wissenschaftler des Instituts für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben die Kreuzung zwischen der Wundtstraße und dem Horstweg in einen temporären Stadtplatz umgewandelt, der für Autos komplett gesperrt ist. Bis Ende Oktober wollen die Forscher gemeinsam mit Anwohnern ausprobieren und diskutieren, wie der entstandene Freiraum genutzt werden kann.
Eine permanente Sperrung der Kreuzung befürworten vor allem Eltern kleiner Kinder. Dagegen lehnen viele andere Anwohner das Projekt grundlegend ab und wollen nicht auf die rund 30 Parkplätze verzichten. Außerdem wird befürchtet, dass Jugendliche, die sich im Sommer häufig im nahen Lietzenseepark aufhalten, den Platz zum nächtlichen Feiern und Trinken nutzen – oder dass die Kreuzung zum Abladeplatz von Sperrmüll verkommt. Bereits vor einer Woche hatten Unbekannte eine Infotafel mit Buttersäure attackiert, am Donnerstagabend prallten die Meinungen der Anwohner bei einer hitzigen „offenen Versammlung“ aufeinander.
Bei einer „Upcyling Aktion“ soll am Sonnabend ab 13 Uhr auch eine Sitzecke entstehen. Anfang November wird die Kreuzung in ihren alten Zustand zurückversetzt. Nach der Auswertung des Projekts will das Bezirksamt darüber entscheiden, ob und wie der Platz umgestaltet wird.