Namen & Neues

Fahrradparkhaus und Drogenkonsumraum für den Stuttgarter Platz

Veröffentlicht am 18.12.2020 von Cay Dobberke

Seit Jahren setzt sich die BVV-Mehrheit und besonders die SPD-Fraktion für einen Drogenkonsumraum am Stuttgarter Platz ein. Vermieter geeigneter Räume haben jedoch abgewunken. So entstand eine ungewöhnliche Idee: In einer Machbarkeitsstudie für das Bezirksamt untersuchten Gutachter, ob ein „Fahrradparkhaus mit integriertem Drogenkonsumraum“ errichtet werden kann (wir berichteten). Soeben hat die Verwaltung ein Bebauungsplanverfahren beschlossen, die Vorlage kam von Bau- und Verkehrsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne).

Der bisherige öffentliche Parkplatz soll einem dreigeschossigen Gebäude weichen, in dem rund 1000 Fahrräder abgestellt werden können. Hinzu kommt der Konsumraum für Rauschgiftsüchtige. Dessen Betrieb übernimmt voraussichtlich der Drogenhilfeverein Fixpunkt, der schon seit vielen Jahren mit Bussen am Stuttgarter Platz präsent ist. Im Namen der bezirklichen SPD-Fraktion forderte deren Sprecherin für Soziales, Gesundheit und Arbeit, Ann-Kathrin Biewener, eine „zügige Realisierung des Projekts“. Da ein Bebauungsplanverfahren zwei bis drei Jahre lang dauere, solle das Bezirksamt auch prüfen, ob kurzfristig ein „temporäres Angebot mit Containern auf Rollen“ möglich ist.

Das Fahrradparkhaus schaffe Ordnung, kündigte Stadtrat Schruoffeneger an. „Die vielen Räder, die zurzeit mangels offizieller Abstellmöglichkeiten an Laternen und Verkehrszeichen angeschlossen werden, finden endlich einen sicheren Platz, an dem sie nicht stören.“ Gleichzeitig würde der Hardenbergplatz als Verkehrsknotenpunkt entlastet. „Denn wer zwischen Regionalbahn und Fahrrad wechseln möchte, kann dies auch am Stuttgarter Platz tun.“