Namen & Neues
Streit um Neubau der Siedlung Westend beigelegt
Veröffentlicht am 01.04.2021 von Cay Dobberke
Schon seit acht Jahren plant das Unternehmen Deutsche Wohnen, die alte Siedlung Westend nahe dem Olympiastadion abzureißen. 212 Wohnungen aus den 1950-er Jahren, in denen einst britische Soldaten und ihre Familien lebten, sollen 665 Mietwohnungen, einer Kita und „einigen Gewerbeeinheiten“ weichen. Vor drei Jahren schlossen das Bezirksamt und die Deutsche Wohnen einen städtebaulichen Vertrag. Doch die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) forderte mehrheitlich einen besseren Schutz der Bestandsmieter. Erst jetzt scheint der Konflikt beendet.
„Nach mehr als einjährigen Gesprächen“ habe man mit der Deutschen Wohnen eine Vertragsergänzung vereinbart, gaben Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) und Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann (SPD) am Freitag bekannt. Das Unternehmen habe alle Forderungen akzeptiert und das Amt einer „erhöhten Wohnungszahl durch einige Staffelgeschosse“ zugestimmt. Ursprünglich waren 70 Wohnungen weniger geplant.
Das neue Abkommen gehe „weit über die Regelungen des Berliner Modells hinaus“, sagt Schruoffeneger. Für 369 der 650 Wohnungen werde es Mietobergrenzen geben. Bürgermeister Reinhard Naumann findet, das Bezirksamt und die BVV hätten sich „erfolgreich für die Interessen der Bestandsmieter:innen eingesetzt“.
Die Deutsche Wohnen hofft auf eine „zügige“ Fortsetzung des Bebauungsplanverfahrens und möchte „endlich loslegen“. Vorstandsmitglied Henrik Thomsen sieht „alle eventuellen Unsicherheiten ausgeräumt“. Den derzeitigen Mieter:innen gebe man nun die „größtmöglichen Sicherheiten für ihren dauerhaften Verbleib in der Siedlung“.