Namen & Neues

Bauprojekt am Heidelberger Platz

Veröffentlicht am 03.09.2021 von Cay Dobberke

Vier Grundstückseigentümer haben sich zusammengeschlossen, um nordwestlich des Heidelberger Platzes den Block zwischen der Mecklenburgischen Straße, der Forckenbeckstraße und der Falkensteiner Straße baulich „fortzuentwickeln“. Bisher stehen dort zwei- bis dreistöckige schmucklose Gewerbebauten, der bekannteste Nutzer ist ein großer Aldi-Markt.

Die meisten geplanten Neubauten sollen sich mit fünf Etagen plus Staffelgeschoss an der Traufhöhe in der Umgebung orientieren. Zwei etwas höhere Häuser, eines davon mit neun Etagen, könnten zur Stadtautobahn A 100 und dem S-Bahnhof Heidelberger Platz hin sowie – etwas zurückgesetzt – an der Ecke Forckenbeckstraße entstehen.

Das Bezirksamt will den Straßenblock als Gewerbegebiet ausweisen, was bedeuten würde, dass großflächiger Einzelhandel eigentlich nicht mehr zulässig wäre. Aldi werde jedoch einen Bestandsschutz genießen, sagte die Leiterin des Stadtentwicklungsamts, Claudia Giehler, in der jüngsten Sitzung des BVV-Bauausschusses. Dort stieß das Projekt auf viel Lob. Das Bebauungsplanverfahren wird voraussichtlich etwa zwei Jahre lang dauern. Es startet jetzt mit einem Aufstellungsbeschluss des Amts und einer „frühzeitigen Beteiligung“ der Öffentlichkeit im Oktober.

Neue Büros sind vor allem für Firmen und Institutionen aus dem Bildungs-, Gesundheits- und Wissenschaftsbereich gedacht. Auch Labore seien möglich, sagten der geschäftsführende Gesellschafter des Immobilienunternehmens Kauri CAB Development Berlin, Alexander Lohausen, und der Architekt Christopher Hammerschmidt. Dies passe in die Gegend um den Heidelberger Platz, wo unter anderem schon der Wissenschaftsverlag Springer Nature, die Zahnklinik der Charité und das „Labor 28“ ansässig sind.

Gastronomie in den Erdgeschossbereichen soll den Kiez beleben. Noch gebe es keine Restaurants in der Nachbarschaft, sagte Hammerschmidt (was nicht ganz stimmt, denn schräg gegenüber liegt das Restaurant „Heidelbeere“). Oben sind begrünte Dachterrassen vorgesehen. Wie die Neubauten aussehen könnten, zeigte die Präsentation im Ausschuss noch nicht – den Bezirkspolitikern wurden zunächst nur Massemodelle vorgestellt.

Die Planungen hatte vor zwei Jahren begonnen, als Cauri CAB Development das frühere VW-Autohaus an der Mecklenburgischen Straße erwarb und Kontakt mit den Eigentümern der Nachbargrundstücke aufnahm. Dazu gehört die Berliner Stadtreinigung, die nebenan in der Forckenbeckstraße einen Betriebshof hat. Die BSR habe das Projekts zuerst skeptisch gesehen, sei inzwischen aber „involviert“, heißt es.