Namen & Neues

Auf vergrößertem Stadtplatz wird noch immer wild geparkt

Veröffentlicht am 26.11.2021 von Cay Dobberke

Das Experiment spaltete den Kiez: Im Oktober 2020 wurde die Charlottenburger Kreuzung zwischen dem Horstweg und der Wundtstraße zu einem autofreien „temporären Stadtplatz“ umgestaltet. Unsere damalige Reportage können Sie mit einem Abonnement unseres Digitalangebots Tagesspiegel Plus hier lesen. Später kündigte das Bezirksamt als erste dauerhafte Maßnahme die Vergrößerung des Platzes im nördlichen Bereich an. Flächen in dessen Innenring, auf den viele Autofahrer illegal ihre Wagen parken, sollten geschützt werden.

Doch das ist bisher nicht gelungen. Ein paar rot-weiße Baken stehen herum, halten aber keine Falschparkenden ab. Mein Kollege Lars Spannagel hat ein Foto davon gemacht, das Sie hier sehen können.

Die Dreistigkeit der Autofahrer:innen erinnert an die Wilmersdorfer Prinzregentenstraße. Obwohl diese eine Fahrradstraße ist, gab es dort verbotenerweise starken Durchgangsverkehr. Schließlich wurden Poller installiert. Motorräder und Autos bis zur Größe der Mercedes A-Klasse passen allerdings noch immer durch – und Transporteure eines Möbelhauses wurden in der Prinzregentenstraße sogar dabei beobachtet, wie sie Poller entfernten, um ihrem Lkw den Weg freizumachen. Mehr darüber berichtet Tagesspiegel-Verkehrsexperte Jörn Hasselmann hier auf T+.

Zur Kreuzung in Charlottenburg heißt es aus dem Büro von Verkehrsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne): „Auch wir hier haben ein oder zwei Déja-vu.“ Es gebe „leider immer wieder Bürger:innen, die Markierungen ignorieren und Baken oder Poller verschieben“. In der kommenden Woche solle eine beauftragte Firma feste Poller auf dem nördlichen Platzteil installieren. „Es wird gehofft und angenommen, dass dann das Problem mit den parkenden Fahrzeugen im markierten Bereich und den Leitbaken erledigt sein wird.“