Namen & Neues
Thai-Markt im Preußenpark soll auf Einweggeschirr verzichten
Veröffentlicht am 10.06.2022 von Cay Dobberke
„Ungerecht behandelt“ sieht sich der Thailändische Verein in Berlin, der seit dem vergangenen Jahr den Streetfood-Markt im Wilmersdorfer Preußenpark leitet. Das Ordnungsamt habe die thailändischen Händler:innen abgemahnt und gefordert, „ab sofort Mehrweggeschirr einzuführen“, obwohl es es „gar keine Möglichkeit zum Geschirrspülen gibt“. Noch immer fehle fließendes Wasser und Strom im Park. Trotzdem „droht die Räumung des Markts“.

Ordnungs- und Umweltstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) erwidert, das Verbot von Einweggeschirr sei im Vertrag mit dem Verein enthalten. Es gelte auch „bei fast allen Straßenfesten“ im Bezirk und werde „in der Regel problemlos umgesetzt“. Der Thai-Markt sei „politisch gewollt, steht aber in nicht rechtsfreiem Raum“. Die Händlerinnen und Händler könnten auch „essbares Geschirr“ einsetzen.
Ein geplanter Pavillon mit Geschirrspülplätzen werde voraussichtlich erst 2024 fertig, gibt Schruoffeneger zu. Der Bezirk verfüge aber über ein „eigenes Spülmobil, das an Veranstalter zum Selbstkostenpreis verliehen wird“. Das Ordnungsamt habe keine Räumung des gesamten Markts angedroht. Es entspreche „nicht unseren Feststellungen, dass sich kein Händler an die Auflagen hält“.
Mindestens ein Streetfood-Stand setzt inzwischen auf die Hilfe der Kundschaft: Plakate versprechen einen Rabatt von 50 Cent für alle, die eigenes wiederverwendbares Geschirr mitbringen.