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So soll die Rudolf-Wissell-Brücke ersetzt werden
Veröffentlicht am 11.08.2023 von Cay Dobberke
Bis zu 185.000 Fahrzeuge passieren auf der Stadtautobahn A100 täglich die Rudolf-Wissell-Brücke im Charlottenburger Norden. Damit steht dieser Bereich auf Platz drei der am meisten befahrenen Autobahnabschnitte in Deutschland. Außerdem gilt die Brücke mit 932 Metern als die längste in Berlin. Doch 62 Jahre nach ihrer Fertigstellung ist sie so marode, dass der Abriss nötig scheint.
Ende 2025 wollen das Fernstraßen-Bundesamt und die staatliche Planungsgesellschaft Deges mit den Bauarbeiten beginnen, die voraussichtlich bis zum Jahr 2031 dauern (wir berichteten). Dafür startet jetzt ein Planfeststellungverfahren.
Künftig wird es zwei Brücken geben – eine für jede Fahrtrichtung. Die erste davon soll rechtzeitig fertiggestellt werden, um während der Bauzeit den Autoverkehr aufrechtzuerhalten.
Erstmals sind Lärmschutzwände geplant. Als die Rudolf-Wissell-Brücke entstand, hatte es dafür noch keine Vorschrift gegeben.
Radschnellwege auf den neuen Brücken lehnt der Berliner Senat ab, obwohl sich die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Charlottenburg-Wilmersdorf bereits im Jahr 2017 dafür ausgesprochen hatte. Weil nördlich und südlich „keine Radwege vorhanden und auch keine geplant“, seien, fehle das „Potenzial“ für einen Lückenschluss, argumentierte die Senatsverkehrsverwaltung vor rund drei Jahren.
62 Kleingärten in fünf Kolonien müssen dem Brückenbau weichen, was schon zu einigen Protesten geführt hat. Betroffene Pächter könnten mit finanziellen Entschädigungen rechnen, heißt es. Vieles ist aber noch ungeklärt.
- Eine öffentliche Auslegung der Pläne läuft bis zum 7. September online und im Stadtplanungsamt Charlottenburg-Wilmersdorf. Im Internet sind die Dokumente unter diesem Link zu finden. Wann und wo man die Akten im Bezirk einsehen kann, steht hier. Eine Adresse für Einwendungen und Vorschläge nennt das Fernstraßen-Bundesamt in einer Bekanntmachung.