Namen & Neues
Verwirrung um Bürohausprojekt am Rathenauplatz
Veröffentlicht am 01.03.2024 von Cay Dobberke
Den Bau eines 59 Meter hohen Bürohauses hat die Berliner Spree Group auf dem Gelände der Esso-Tankstelle am Rathenauplatz / Ecke Hubertusallee beantragt. Derzeit läuft die Bürgerbeteiligung zu dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Das Amtsgericht Charlottenburg hat die Spree Holding aber schon im Januar in einem Insolvenzverfahren für aufgelöst erklärt. Wie passt das zusammen?
Das Projekt sei „in keiner Weise von diesen Vorgängen betroffen“, sagt die Leiterin der Entwicklungsabteilung der Spree Group, Jasmin Arjang. Die für das Bauvorhaben gegründete Objektgesellschaft „Hubertus 1 GmbH“ gehöre in einem Firmenverbund „zu einer anderen Holding, die stabil aufgestellt ist“. Finanzierende Geldinstitute „arbeiten gemeinsam mit uns an einer erfolgreichen Umsetzung“ der Baupläne. „Alle Beteiligten ziehen an einem Strang.“
Wahrscheinlich wolle die Firma nur noch das Baurecht erhalten und das Grundstück nach der Wertsteigerung verkaufen, sagte der Bürgerdeputierte und frühere Wilmersdorfer Baustadtrat Uwe Szelag (Grüne) am Mittwoch dieser Woche im Stadtentwicklungsausschuss der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf. Dieselbe Vermutung wurde dem Tagesspiegel von Bezirksverordneten der SPD und CDU zugetragen.
Über die wechselhafte Entwicklung des Projekts haben wir mehrmals berichtet. Im Sommer 2022 wurde es von der damaligen grün-roten Mehrheit in der BVV abgelehnt. Später vereinbarte die heutige BVV-Zählgemeinschaft der CDU und Grünen, das Vorhaben doch noch zu ermöglichen. Danach warb Arjang sogar für eine auf 118 Meter verdoppelte Bauhöhe, die weitere Nutzungen wie Wohnungen und Gastronomie ermöglichen würde. Damit blitzte sie jedoch vor allem bei der Berliner Stadtentwicklungsverwaltung ab.