Namen & Neues

Munitionsfunde verzögern Platzumbau

Veröffentlicht am 27.09.2024 von Cay Dobberke

Über die gestoppten Bauarbeiten auf dem Ludwig-Barnay-Platz in Wilmersdorf wundert sich ein Nachbar. Seit rund drei Monaten sei in der Grünanlage, die von der Künstlerkolonie Berlin umgeben ist, „kein Bauarbeiter mehr zu sehen“, schrieb er uns.

Zum Beginn dieses Jahres hatte das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf eine Neugestaltung angekündigt. Elf Bäume, die „abgestorben oder unterwüchsig“ waren, wurden gefällt und Sträucher gerodet. Ersatzweise sind 15 neue Bäume geplant. Den Spielplatz will das Amt von der Mitte der Gartenanlage in Richtung Laubenheimer Straße verlagern und zum Thema „Kunst, Theater und Literatur“ gestalten – passend zu der Künstlersiedlung, die zwischen 1927 und 1930 entstanden war. Außerdem soll eine Boule-Bahn hinzukommen. Alle Wege würden erneuert, hieß es.

Und woran hakt es? Nach Auskunft des Büros von Umweltstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) wurde ein „alter, mit Kampfmitteln und Kriegsschrott gefüllter Feuerlöschteich“ gefunden. Spezialisten hätten die Munition im Juni bergen und zum Teil anschließend sprengen müssen. Der ehemalige Teich und umliegende Flächen seien mit Schadstoffen belastet. Deshalb habe man Bodenproben veranlasst.

Gleichzeitig bemühte sich der Bezirk um finanzielle Hilfe des Landes Berlin, weil die Zusatzkosten die eigenen verfügbaren Mittel überstiegen. Als Mitte August die Probenergebnisse vorlagen, wurde ein Unternehmen mit dem Abtransport des kontaminierten Bodens beauftragt.

Leider könne die Firma damit erst am 14. Oktober beginnen, schreibt das Stadtratsbüro. „Da es sich um circa 3000 Kubikmeter Boden sowie um den tiefen Teich handelt, werden auch diese Arbeiten einige Zeit in Anspruch nehmen.“ Danach müssten auch „sämtliche Betonteile und Materialien ausgetauscht werden“, bevor die Sanierung und Neugestaltung des Platzes weitergehen könne. Mit der Fertigstellung sei frühestens im Februar 2025 zu rechnen.