Kiezgespräch

Veröffentlicht am 27.03.2020 von Cay Dobberke

Kiez-Hilfe für ausgebrannte Kneipe. Die über Charlottenburg hinaus bekannte Kneipe Zwiebelfisch, die Hartmut Volmerhaus und seine Tochter Claudia am Savignyplatz betreiben, hat in den vorigen Tagen doppelt gelitten. Erst musste sie wegen der Ausbreitung des Coronavirus schließen, und dann kam auch noch eine Brandstiftung hinzu. Unbekannte entzündeten nachts einen Altpapierstapel vor dem Küchenfenster im hinteren Gebäudeteil. Als das Fenster zersprang, griffen die Flammen auf die Küche über.  Auch die restliche Einrichtung ist großenteils beschädigt und verrußt. Einige der vielen Plakate und Kleinkunstfotografien an den Wänden fielen herab. Nun ruft der Anwohner Lutz Bucklitsch zur Unterstützung der Wirte auf.

In nahen Läden und Lokalen sollen möglichst bald Unterschriftenlisten ausliegen, in die sich Helfer eintragen können. Momentan wäre das allerdings nur in den wenigen Geschäften möglich, die noch öffnen dürfen. Gesucht werden Geld- und Sachspenden, aber auch Leute, die (nach dem Ende der Kontaktsperre in Berlin) tatkräftig beim Wiederaufbau des Lokals mitmachen. Wer sich der Initiative anschließen möchte, kann sich per E-Mail an Lutz Bucklitsch wenden: lbucklitsch@gmail.com. Er sagt von sich, kein Stammgast im engeren Sinne zu sein. „Das sind eher eine ganze Reihe anderer, die da täglich aufschlagen. Das schaffe ich aus vielen Gründen nicht.“ Allerdings habe er den „Zwiebelfisch“ in den vorigen zehn Jahren „ziemlich oft“ und häufiger als jede andere Kneipe besucht.

Auch die Schauspielerin Katy Karrenbauer möchte „unsere geliebte Kiezkneipe“ retten und hat auf Facebook angekündigt, ein Spendenkonto einzurichten. Sie hat das Lokal oft auch als „Seelsorgerkneipe“ empfunden. Den ganzen Tag lang und manchmal bis tief in die Nacht hätten sich die Wirte und ihr Team die Sorgen und Nöte vieler Gäste angehört.