Kiezgespräch
Veröffentlicht am 26.06.2020 von Cay Dobberke
Seniorenheim an der Lentzeallee schließt 2021. Wegen zu hoher Kosten hat die Wilmersdorfer Seniorenstiftung soeben den Mietvertrag für das Seniorenheim Lentzeallee gekündigt. Wirksam wird dies nach einem Jahr. Bis dahin würden die 82 Bewohner in zwei anderen Heimen der Stiftung an der Hohensteiner Straße und der Koenigsallee untergebracht, kündigte Sozial- und Gesundheitsstadtrat Detlef Wagner (CDU) im Sozialausschuss der BVV an. Seit seinem Amtsantritt im Frühjahr 2019 ist er auch Vorsitzender der Seniorenstiftung, die der Bezirk und das Land Berlin 1996 gegründet hatten.
Früher sei das Stiftungsvermögen durch Einnahmen aus dem Heim an der Lentzeallee gewachsen, sagte uns Wagner nach der Sitzung am Donnerstag. Seit ein paar Jahren habe es aber nur noch Verluste verursacht. Viele Fachkräfte hätten das zunehmend marode alte Haus verlassen und sich bessere Arbeitsstätten gesucht. Daraufhin sei der Anteil an teureren „Leasing“-Kräften gestiegen. Die größten Probleme seien die hohen Mietzahlungen an die landeseigene Wohnungsgesellschaft Gewobag und die zuletzt geringe Belegung der Plätze. Die beiden verbleibenden Heime befänden sich im Eigentum der Stiftung.
Die Gewobag „hat das Haus verkommen lassen“, kritisiert der Sozialausschuss-Vorsitzende Norbert Wittke (SPD). Sie plane den Abriss, um ein neues Seniorenheim oder Seniorenwohnhaus zu bauen und selbst zu betreiben.