Kiezgespräch

Veröffentlicht am 23.04.2021 von Cay Dobberke

Galerie und Restaurant öffnen mitten in der Krise. Mit der Galerie Grolman hat sich Georges Awad einen alten Traum erfüllt. Er ist eigentlich Informatik-Professor an der Berliner Beuth-Hochschule, malt aber seit 20 Jahren in seiner Freizeit und hat einige Bilder zum Beispiel an Arztpraxen verkauft. Vor wenigen Tagen eröffnete Awad die Galerie in einem früheren Antiquitätenladen an der Grolmanstraße 51 – gemeinsam mit seiner Tochter Laura, die Kunstgeschichte studiert hat und sich derzeit an der Fachhochschule Potsdam mit der „urbanen Zukunft“ beschäftigt.

In der ersten Ausstellung unter dem Titel „Farbfreuden“ zeigt Georges Awad eigene Werke. Wegen der Corona-Pandemie gab es keine Vernissage. Die Galerie ist als interdisziplinärer „Ort für Gegenwartskunst“ gedacht. „Viele Künstler wollen bei uns ausstellen“, sagt der Gründer. Als Besonderheit nennt er, dass „wir nicht profitorientiert arbeiten“. Sobald die Fixkosten gedeckt sind, will Awad „junge und bedürftige“ Künstler:innen mit den Einnahmen unterstützen.

Besucher müssen ein aktuelles negatives Corona-Testergebnis vorlegen und sollen innerhalb der Öffnungszeiten (Mo. bis Sa. 11-19 Uhr) möglichst einen Termin per E-Mail an mail@georges-awad.de oder unter Tel. 0177 321 73 13 vereinbaren.

Viel Mut beweist auch die Gastronomin Lea Trang Do Thu. In der ehemaligen „Pizza Factory“ an der Pariser / Ecke Sächsische Straße in Wilmersdorf hat die 30-Jährige in dieser Woche das Restaurant Monsun aufgemacht (Foto hier). Vorerst können die Speisen nur abgeholt werden, ein Lieferdienst soll bald folgen. Die Wirtin stammt aus Magdeburg, wo ihre deutsch-vietnamesische Familie 20 Jahre lang ein Restaurant betrieben hatte. Berlin biete „mehr Möglichkeiten“, findet Lea Trang Do Thu. Ihr Vater unterstützt sie am neuen Standort.

„Monsun“ ist kein typisches Asia-Restaurant. Als Schwerpunkt nennt die Chefin „recht westliche“ Grillspezialitäten und eine Fusion-Küche. „Wir legen Wert auf Qualität“, betont sie und begründet so die relativ hohen Preise, die auf der vorläufigen Speisekarte bei 14,90 Euro für „gebratene Glasnudeln mit Tofu und verschiedenem Gemüse“ beginnen und bis zu 41,90 Euro für ein „Tomahawk Steak“ plus Beilagen reichen. Für die Zeit nach dem Corona-Lockdown plant Lea Trang Do Thu auch eine Bar mit vielen Cocktails.

Das Interieur wirkt sehr modern und minimalistisch. Letzteres liegt allerdings auch daran, dass ein paar Dekorationen noch fehlen.