Kiezgespräch

Veröffentlicht am 03.09.2021 von Cay Dobberke

Restaurant im Wandel. Nach dem ersten Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 hatte das Restaurant „Filmbühne am Steinplatz“ in der Hardenbergstraße wieder geöffnet, doch in diesem Jahr machte es nach dem zweiten Lockdown nicht wieder auf (Foto hier). Die Inneneinrichtung ist ausgeräumt. Newsletter-Leser Christian Schröter wandte sich an uns mit der Frage, ob es für immer geschlossen bleibe.

Die Hausverwaltung antwortete uns, dass Instandsetzungsarbeiten geplant seien. „Der Mietvertrag des Betreibers besteht.“ Mehr könne man derzeit nicht sagen. Auch beim bezirklichen Ordnungsamt ist der Betrieb weiterhin angemeldet. Die Webseite des Restaurants blieb unverändert und gibt keinen Hinweis darauf, wie es weitergehen soll. Den Wirt konnten wir nicht erreichen.

Das Kino „Filmbühne am Steinplatz“ hatte im Jahr 2003 geschlossen. Es war 1950 als erstes deutsches Programmkino von Ernst Remmling eröffnet worden, der drei Jahre später die „Gilde deutscher Filmkunst“ gründete. Er zeigte europäische Filme, von denen einige in der Originalfassung liefen, unabhängige Produktionen, Dokumentationen und Filmreihen über einzelne Regisseure oder Themen. Das Bundesinnenministerium zeichnete das Programm mehrmals aus.

1980 kaufte der Filmemacher Ottokar Runze die Filmbühne, halbierte die Zahl der Plätze und gliederte das Restaurant im Wintergarten an. Aus dem Kino wurde später ein Veranstaltungssaal. Nicht zu verwechseln mit dem Restaurant  ist das benachbarte Restaurant am Steinplatz. Es gehört zum Hotel am Steinplatz, das 2013 als Fünf-Sterne-Haus wiedereröffnet wurde. Vor der ehemaligen Filmbühne steht derweil auch ein alter Zeitungskiosk leer (Foto hier).