Kiezgespräch

Veröffentlicht am 09.12.2022 von Cay Dobberke

Last orders, please! Berühmter Irish Pub schließt bald. An der Bundesallee in Wilmersdorf besteht seit Jahrzehnten ein Irish Pub, den Daniel Feist vor etwa 15 Jahren übernahm und zum Rickenbacker’s Music-Inn machte. In der Regel gibt es jeden Tag Livemusik, auch deshalb steht das Lokal in Reiseführern für Berlin. Nur die Coronavirus-Pandemie führte zu Zwangspausen.

Ende Januar ist nun leider Schluss. Laut Feist liegt das aber nicht an finanziellen Problemen. Vielmehr habe der Eigentümer des grünen Flachbaus den Mietvertrag gekündigt.

Die Gründe habe der Vermieter nicht genannt, schreibt der Gastronom in einer E-Mail an die Stammkundschaft. Feist nimmt an, dass sein Musiklokal einem Neubau weichen muss. Bei den letzten zwei Konzerten am 21. und 22. Januar spielt der Berlin Beat Club. Andere Bands, die „uns schon lange Jahre begleiten haben“, wurden ebenfalls zu Abschiedskonzerten im Dezember und Januar eingeladen.

In den vorigen zwei Jahren hat der Wirt mehrmals erwogen, den Vertrag selbst zu kündigen. Als Folge der Coronakrise sei es schwierig geworden, das Rickenbacker’s wirtschaftlich erfolgreich zu führen, schreibt er. Trotzdem habe er überlegt, einen anderen Standort zu suchen – und zwar schon seit 2018. Damals sei es um eine zusätzliche Location gegangen. Leider „ist eine Lokalität mit Live-Musik nicht gerade der Lieblingsmieter der Eigentümer“.

Im Rückblick freut sich Feist über seine „wundervolle und ereignisreiche Reise“, die er „absolut nicht missen möchte“. Er habe „unzählige bleibende Erinnerungen“ gesammelt, viele wundervolle Menschen kennengelernt und eine Herzlichkeit erlebt, „die ich bis dahin in dieser Form nicht kannte“. Plötzlich „wurde man nicht nur von den Musikern, sondern auch von den vielen Stammgästen umarmt“.