Kiezgespräch

Veröffentlicht am 13.01.2023 von Cay Dobberke

Bankkunden ärgern sich über Schließung – wir haben das Rätsel gelöst. Aus „betrieblichen Gründen“ sei die Postbank-Filiale in Schmargendorf „bis auf Weiteres geschlossen“, verkündet ein Aushang. Die Schalterhalle an der Kissinger Straße 1-2 / Ecke Berkaer Straße ist seit fast drei Wochen gesperrt. Nur die Vorhalle mit den Geldautomaten kann noch betreten werden. Im Laufe dieses Jahres will die Postbank den Standort aufgeben (wir berichteten). Doch für die aktuelle Situation gibt es eine ganz andere Erklärung.

Einbrecher hatten in der Nacht auf den 27. Dezember die Eingangstür aufgehebelt und dann laut Polizeibericht „alle Automaten, Schränke und Tresore geöffnet“ sowie „großflächig Löschpulver verteilt und Kameras mit schwarzer Farbe beschmiert“. Die Zerstörungen seien enorm, sagte Postbank-Sprecher Hartmut Schlegel dem Tagesspiegel. Die Täter hätten außergewöhnliche hydraulische Technik eingesetzt. „Wir analysieren die Schäden derzeit. Erst wenn wir ein vollständiges Schadensbild haben, können wir über die weitere Zukunft der Filiale entscheiden.“

Deren endgültige Schließung sei „bis Ende des Jahres vorgemerkt“ gewesen, bestätigt Schlegel. Nun hätten sich „die Prämissen für die weitere Planung jedoch grundlegend geändert“. Man müsse prüfen, ob sich die befristete Wiedereröffnung für ein paar Monate überhaupt noch lohne.

Für den Paketversand und andere Postdienstleistungen empfiehlt die Postbank ersatzweise eine Partnerfiliale der Deutschen Post am Hagenplatz 3a. Langfristig kann die Kundschaft vielleicht auch auf die Eigentümerfirma des bisherigen Bankgebäudes hoffen. Das Unternehmen zeige Interesse daran, mit einem neuen Partnershop und einem Geldautomaten „die Dienstleistungen am Standort aufrechtzuerhalten“, hieß es im vergangenen Oktober aus dem Bezirksamt. Ob die Idee realisiert wird, steht allerdings noch nicht fest.