Kiezgespräch

Veröffentlicht am 12.07.2024 von Cay Dobberke

Bald gibt es nur noch einen Grillplatz im Bezirk. Wegen Vermüllung und Übernutzung hat das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf den öffentlichen Grillplatz am Goslarer Ufer im Rahmen eines Umbaus der Grünanlage auf der Mierendorff-Insel geschlossen. Demnächst soll auch der Preußenpark in Wilmersdorf neu gestaltet werden. Der Grillplatz im Süden neben der Württembergischen Straße entfällt dann ebenfalls.

Nur auf dem Rudolf-Mosse-Platz in Schmargendorf darf künftig noch gebrutzelt werden.

Als „fatal“ kritisiert dies die bezirkliche Linksfraktion. „Nicht alle können sich eine Wohnung mit Balkon oder Terrasse oder einen Kleingarten leisten“, sagt die Co-Vorsitzende Frederike-Sophie Gronde-Brunner. Um kein Geld in Cafés und Biergärten ausgeben zu müssen, seien viele Bürgerinnen und Bürger „dringend angewiesen auf mehr nichtkommerzielle Räume und Grünflächen“. In einem BVV-Antrag fordern die Linken einen neuen Platz zum legalen Grillen und „grundsätzlich mehr Mülleimer“ für Grünanlagen.

Umweltstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) will Orte mit „stärkerer sozialer Kontrolle“ prüfen. Als Beispiel nennt er Restaurants, die Grillgeräte für benachbarte Flächen verleihen könnten. Ziemlich klar scheint allerdings, dass solche Angebote nicht kostenfrei wären.