Cay Dobberkes Tipp für Sie

Veröffentlicht am 11.01.2019

Ausstellung über das jüdische Mädchen Susi. Als vor sieben Jahren am Nikolsburger Platz elf Stolpersteine für Nazi-Opfer verlegt wurden, entschloss sich die Lehrerin Birgitta Behr von der dortigen Cecilien-Grundschule dazu, mit Kindern, Eltern und Lehrern die Geschichte hinter einer der Gedenktafeln zu recherchieren und mit den Schülern aufzuarbeiten. In ihrem Kinderbuch Susi, die Enkelin von Haus Nummer 4 und die Zeit der versteckten Judensterne erzählte Behr das Schicksal der jüdischen Familie Cohn. Die Großmutter Gertrud war 1942 deportiert und ermordet worden. Ihr Sohn Ludwig, seine Frau Steffy und deren 1936 geborene Tochter Susi überlebten den Holocaust. Unter dem Namen Collm versteckten sie sich in Berlin und an der Ostsee. Gutwillige, mutige Menschen halfen dabei.

Aus dem Buch machten Birgitta Behr und Kinder der Cecilien-Schule später auch ein Theaterstück und ein Filmprojekt. Nun folgt eine Ausstellung im  Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim. Die Schau „Susi. Die Enkelin von Haus Nummer 4. Das Überleben im Nationalsozialismus einer als Juden verfolgten Familie im Untergrund“ ist für junge Menschen im Alter ab zehn Jahren gedacht. Sie läuft bis zum 16. Juni (Schloßstraße 55 / Ecke Otto-Grüneberg-Weg, Di. bis Fr. 1017 Uhr, Sa., So. und feiertags 1117 Uhr, Eintritt frei).

Zum Begleitprogramm gehören Führungen und Projekttage für Schulklassen, ein Zeitzeugengespräch mit der jüdischen Autorin Ruth Winkelmann, eine mobile Ausstellung des Jüdischen Museums Berlin, eine Kinderoper und Vorträge.