Nachbarschaft
Veröffentlicht am 06.04.2018 von Cay Dobberke
Englische Schüler besuchen Stolpersteine. Acht von Hausbewohnern gespendete Stolpersteine erinnern an der Weimarer Straße 28 an jüdische Nazi-Opfer, die einst dort lebten. Fünf starben im Vernichtungslager Auschwitz, zwei Frauen nahmen sich aus Furcht vor der Deportation das Leben. Nur Ernst Wasservogel überlebte, ihn rettete ein „Kindertransport“ nach Großbritannien. Wasservogel ist inzwischen verstorben, aber sein Cousin Ernst Bright spricht regelmäßig in der Northgate High School im ostenglischen Ipswich über den NS-Terror – und stellte Kontakt zur Hausgemeinschaft an der Weimarer Straße her.
So kommt es, dass 16- bis 18-jährige Schüler, die Geschichte und Deutsch an der Northgate Schule lernen, jetzt nach Berlin gereist sind und den Gedenkort aufgesucht haben. Dort legten sie Blumen nieder und putzten die Tafeln. Gisela Morel-Tiemann und andere Vertreter der bezirklichen Stolperstein-Initiative schilderten die Schicksale der verfolgten Juden aus den Familien Buker, Gronemann, Schuftan und Wasservogel. Ausführliche Biografien stehen unter berlin.de.
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