Nachbarschaft

Veröffentlicht am 10.05.2019 von Cay Dobberke

Susanne Voss gründete 2011 mit ihrem Partner Stephan Rüger und anderen Eltern die inklusive Partyreihe Traumdisco im Jugendclub der evangelischen Gemeinde Neu-Westend. Dieser Beitrag basiert auf einem Porträt, das Tagesspiegel-Autorin Madlen Haarbach für den Leute-Newsletter Neukölln geschrieben hat. Denn auch dort gastiert die „Traumdisco“ neuerdings in Räumen der Martin-Luther-Gemeinde.

Voss ist selbst Mutter eines Sohnes mit Downsyndrom, die Tochter ihres Partners ist Autistin. „Wir wollten etwas für unsere Kinder machen, mit dem wir auch nicht-behinderte Jugendliche ansprechen“, sagt sie. Die Disko sei nicht nur eine Party, sondern auch ein Treffpunkt für die Angehörigen von Menschen mit verschiedenen Behinderungen. Eltern können sich über ihre Probleme austauschen. Um den Getränkeausschank und die Garderobe kümmern sich vor allem Stammgäste des Jugendclubs. Sie sind auch zur Stelle, falls jemand Hilfe braucht.

Besonders am Herzen liegt Voss der inklusive Aspekt. Es gebe in Berlin kaum Orte, an denen Jugendliche mit und ohne Behinderung gemeinsam betreut würden. Typisch seien eher exklusive Einrichtungen, etwa Treffpunkte nur für Menschen mit geistigen Behinderungen. Normale Jugendfreizeiteinrichtungen würden nicht über das Personal verfügen, um Jugendliche mit einem Förderschwerpunkt zu betreuen.

Einmal im Monat tanzen und feiern Jugendliche mit und ohne Handicap in Westend. Neu ist ein wöchentlicher „Inklusive(r) Mittwoch“. Hier können die jungen Leute auch zusammen kochen, Musik machen und hören, Billard und Tischtennis spielen oder Projekte planen.

Wer soll hier als nächstes vorgestellt werden? Sie selbst? Jemand, den Sie kennen? Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge unter:  cay.dobberke@tagesspiegel.de