Kiezkamera

Veröffentlicht am 23.04.2020 von Corinna von Bodisco

Kreuzberger Unternehmer nähen Masken. Ab Montag gilt im öffentlichen Personennahverkehr die Pflicht, einen Mund-Nase-Schutz zu tragen („Maskenpflicht“). Wo hernehmen, wenn nicht selbst nähen? Viele Unternehmen haben bereits begonnen, Schutzausrüstung zu produzieren oder bereiten sich darauf vor. Das bedeutet für sie eine schnelle Umstellung und Herausforderung.

Farbenfrohe Masken. Auch die Kreuzberger Unternehmen Hruby und Agiba haben zusammen die bunte, wieder verwendbare „Agiba-Maske“ ertüftelt. „Wir wollen das Berliner Leben wieder bunt gestalten“, sagt Fritz Naumann von Hruby Werbetechnik. Das traditionsreiche Unternehmen aus der Köpenicker Straße feierte vergangenes Jahr 100. Geburtstag. Im Hause Hruby wird auf Holz, Textil oder andere Materialien gedruckt, geplottet und gefräst. Agiba repariert in der Großbeerenstraße Westen für elektrische Muskelstimulation (EMS) oder Gurte. Kunden sind Fitnessstudios, doch die haben gerade geschlossen.

„Ich habe aus der Not heraus angefangen, Masken zu entwickeln und zu nähen“, berichtet Khaled Agiba. Naumann bot seinem Schulfreund technische Unterstützung an, denn auch Außenwerbung und Messebau seien im Moment weniger gefragt. Hruby möchte damit drohende Entlassungen vermeiden.

Die „Agiba-Masken“ bedecken Mund und Nase und können durch ein verstellbares Gummiband individuell angepasst werden. Da sie waschbar ist (60 Grad), kann sie wieder verwendet werden. Außerdem ist eine Zwischenablage aus dem antibakteriell wirkenden Stoff Shieldex eingenäht. Die Unternehmer drucken übrigens auch Firmenlogos auf die Masken. Kosten: ab 12 Euro über Agiba Service UG

Das Foto (Hruby) zeigt – mit Maske – Khaled Agiba und Fritz Naumann.

Text: Corinna von Bodisco

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