Namen & Neues

Dicke Luft in der Revaler Straße

Veröffentlicht am 21.12.2017 von Nele Jensch

Noch ein Nachtrag aus der BVV-Sitzung vergangener Woche von meiner Kollegin Corinna von Bodisco: In der Revaler Straße beschweren sich seit zwei Jahren regelmäßig Anwohner*innen über unangenehm stechende Gerüche. Bei der BVV forderte Anwohner Jan Schöniger Aufklärung und wollte wissen, ob die austretende Substanz gesundheitsschädlich sei und was die Bewohner*innen dagegen tun könnten. Stadträtin Clara Herrmann (Grüne) argumentierte mithilfe von Berichten des Umwelt- und Naturschutzamtes:

Bei der dicken Luft handle es sich um verdünntes Ozon des Druckerveredelungsbetriebes Finitec (Revaler Straße 31). Reines Ozon ist hochexplosiv und schädlich, die Immissionen in der Revaler Straße seien aber nicht gesundheitsschädlich, so Herrmann. Sie riet den Bewohner*innen, vor Gericht einen zivilrechtlichen Abwehranspruch durchzusetzen. In Deutschland gibt es seit 2005 keinen verbindlichen Wert mehr, der die Konzentration für Ozon am Arbeitsplatz reguliert. Immerhin: Nach einer Auflage mit sofortiger Vollziehung sollen bei Finitec die Fenster geschlossen bleiben. Geschäftsführer Thomas Nickert kündigte allerdings bereits an, gegen diese Auflage vorzugehen. Damit bleibt Finitec seinem Motto „Besser schützen geht nicht“ treu – schließlich ist eine gute Belüftung der Arbeitsräume unabdingbar, um sich die dicke Luft vom Hals zu schaffen. Nele Jensch