Namen & Neues

Szene-Kiez und Hochhäuser auf dem RAW-Gelände

Veröffentlicht am 02.08.2018 von Corinna von Bodisco

Ende Juni habe ich Ihnen ja berichtet, dass die letzte Dialogwerkstatt rund um die Neugestaltung des RAW-Geländes verschoben wurde. Die Veranstaltung fand nun am 10. Juli im „Säälchen“ auf dem Holzmarkt-Areal statt. Das RAW vereint vieles in einem: Neben einem Party-Hotspot für Tourist*innen ist es gleichzeitig Raum für Kunst, Sport und Freizeit. Außerdem in die Umgestaltung involviert sind die Investor*innen der Kurth-Gruppe (Göttingen) sowie der International Campus AG (München). Die unterschiedlichen Interessengruppen konnten sich Anfang Juli beim letzten öffentlichen Beteiligungstermin zum vorläufigen Strukturplan äußern. Diesen Vorläufer des Bebauungsplanes besprechen gerade die Investor*innen mit Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne). Anfang September sollen die Planungen dann ins Detail gehen.

Markante Punkte des Geländes wolle Kurth erhalten. Das sagte Unternehmer Lauritz Kurth bei der Veranstaltung. „Markant“ meint das sogenannte „Sozio-L“, bestehend aus dem ehemaligen RAW-Tempel, der Kletterhalle, dem Cassiopeia und einem Zusammenschluss verschiedener Kunst-Projekte. Anvisiert sei ein langfristiger Pachtvertrag zwischen den Nutzer*innen und Kurth, dem der Grund gehört, sagte mir Schmidt nach der zweiten Dialogwerkstatt. Dies ist allerdings noch nicht beschlossen. Darüber hinaus ist die Immobiliengruppe daran interessiert, neue Nutzungen zu schaffen, um das Gelände tagsüber aufzuwerten: Dachgärten, eine Kita und gastronomische Angebote. Auch einige Nutzer*innen sind der Meinung, dass der durch Partys produzierte Dreck und Lärm alles andere als kiezverträglich sind.

Hohes Neues. Neben dem Erhalt wird es auch um Abriss (Astra-Kulturhaus) und hohes Neues (Wohnhochhäuser) gehen. Die BVV Friedrichshain-Kreuzberg hatte sich im Juli 2014 gegen Wohnungen auf dem Gelände ausgesprochen, stattdessen soll es dauerhaft als Kultur- und Freizeitstandort erhalten bleiben. Ob das so passiert, wird sich zeigen. Bei der dritten Dialogwerkstatt zeigte die Kurth-Gruppe schon mal zwei statt einem geplanten Hochhausbereich. Auch Sven Heinemann (SPD) aus dem Abgeordnetenhaus befürwortet die Hochhäuser. Die zwei Hallen Richtung Modersohnbrücke verplant die IC Campus AG: zu einem „Innovation Camp“. Aus Halle 16 soll ein Kongresszentrum werden, Halle 13 Coworking, Start-ups und Wohnformen für junge Leute vereinen.