Immer noch ragen nur Reste der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Brommybrücke aus der Spree (Fotostrecke auf tagesspiegel.de anschauen). Von 1909-1945 verband sie zwischen Oberbaum- und Schillingbrücke Friedrichshain mit Kreuzberg. Ein Wiederaufbau – zumindest als Fuß- und Radbrücke – ist seit Langem in Planung, doch beim Senat hatte der Bau bisher keine hohe Priorität.

Bezirk startet neuen Anlauf. Am Ende der gestrigen BVV hat das Bezirksparlament beschlosse, „die Planung einer Brücke für Fußgänger und Radfahrer über die Spree am Standort der einstigen Brommybrücke in die Wege zu leiten“. Seit Ende November 2018 wird der von John Dahl (SPD) eingebrachte Antrag von Ausschuss zu Ausschuss weitergereicht. Debatten dazu gab es laut Antragssteller in den Ausschüssen aber nicht.

Was das heißt? Dahl formuliert das so: Der Antrag zeige zunächst den politischen Willen, den Wiederaufbau zu realisieren. In welcher Weise sich das Bezirksamt dafür einsetzt, ist freigestellt (der Formulierung sei Dank). „Im nächsten Schritt wäre festzustellen, aus welchen Töpfen der Aufbau finanziert werden kann“, sagt Dahl. Eine bezirkliche Finanzierung sei unrealistisch, deswegen kämen nur Mittel vom Land, Bund oder Europa infrage. Und wer weiß – vielleicht ließe sich die Brücke als Fahrradprojekt mithilfe des Mobilitätsgesetzes finanzieren? Es bleibt spannend, und: vage.