Letztes Mal habe ich über den Hausverkauf der Boxhagener Straße 32 und die Protestaktion der Mieterinnen berichtete. Zwischenzeitlich hat sich bei mir nochmal die Eigentümerfirma Round Hill Capital gemeldet und ein Statement geschickt. David O’Brien, Direktor für Wohninvestments, gibt an, das Haus verantwortungsbewusst und als langfristige Anlage halten zu wollen. Die Firma sei „nicht auf Privatisierungen oder Modernisierungen fokussiert“, das Dachgeschoss hätte aber Potential für weitere Wohnungen. Weiterhin solle die Zusammenarbeit mit der derzeitigen Hausverwaltung nicht beendet werden.

Auf Recherchen zum Thema Spekualation spezialisiert: Der Journalist Adrian Garcia-Landa, der die Eigentümerstruktur des Hauses recherchierte, hat dabei jedoch anderes herausgefunden: Viele Unternehmen, die derzeit aktiv in Hauskäufe der Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln involviert sind, hätten einen Sitz auf der Karibik – um Steuern zu sparen. Garcia-Landa hat sich auf finanzielle Aspekte der Wohnungsfrage spezialisiert und ist beispielsweise Autor der Publikation „Wem zahle ich eigentlich Miete?“ der Roxa-Luxemburg-Stiftung. Er möchte die Informationen aus den Handelsregistern in Umlauf bringen, denn „sie erklären letztendlich den (auf Profit orientierten) Wandel, den Berlin gerade erlebt“.

Bis zum Ablauf der Frist (am 20.05.) wird die neue Dachgenossenschaft wohl noch nicht startklar sein – deswegen sorgen sich die Mieterinnen weiterhin, ob es mit dem Vorkauf ihres Hauses klappt. Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne) hatte in der BVV zumindest Zuversicht signalisiert.