Namen & Neues

Karneval wird nachhaltiger - und erstmals mit Kameras überwacht

Veröffentlicht am 29.05.2019 von Nele Jensch

Vom 7. bis zum 10. Juni ist es wieder soweit: Kreuzberg wird ein Wochenende lang noch bunter und feierwütiger als sonst, denn dann zieht der Karneval der Kulturen durch die Straßen (und unzählige Tourist*innen in die Stadt). Einiges ist dieses Jahr allerdings anders als bisher: Zum ersten Mal wird der Karneval mit Kameras überwacht, um Gefahrensituationen schnell erkennen zu können – dabei geht es vor allem darum, die Besucherströme besser lenken und gefährlichen Massenansammlungen entgegenwirken zu können; immerhin erwartet man dieses Jahr wieder etwa eine Million Besucher*innen. Insgesamt zwölf Kameratürme werden dafür auf dem Festgelände rund um den Blücherplatz aufgestellt, die Bilder würden aber nur im Falle einer Gefahrenlage gespeichert, erklärte Karneval-Leiterin Nadja Mau dem RBB. Die Veranstaltenden selbst stehen dem Einsatz von Kameras kritisch gegenüber; sie werden in diesem Jahr zunächst testweise eingesetzt.

Bei der Vorstellung des Karnevals am vergangenen Donnerstag kündigte Mau außerdem an, dass der Umzug für Anwohnende und Stadt nachhaltiger als bisher werden solle. „Wir wollen den Finger in die Wunde legen bei sozialen und ökologischen Problemen“, so Mau. Es ginge nicht darum, immer lauter zu werden und mehr Müll zu produzieren. Deshalb werden dieses Jahr dreimal so viele Abfalleimer wie 2018 aufgestellt, Lastenräder kommen zum Einsatz und es sollen weniger motorisierte Umzugswagen durch die Stadt rollen. Außerdem dürfen Soundchecks nur noch 15 Minuten dauern, um die Nerven Anwohnender zu schonen.