Namen & Neues
Stadtrat Schmidt hat kein Vertrauen in Signa-Pläne für Karstadt am Hermannplatz
Veröffentlicht am 02.07.2020 von Nele Jensch
Vergangene Woche habe ich Ihnen vom Plan der Signa-Gruppe erzählt, in dem potentiellen Karstadt-Neubau am Hermannplatz eine Kita einzurichten. Eine entsprechende Kooperation mit einem Träger liegt bereits vor. Nachträglich schickte nun Baustadtrat Florian Schmidt (B’90/Grüne) sein Statement.
Er scheint die Kita-Pläne nicht ganz ernst zu nehmen: „Die Schließung einiger Kaufhof- und Karstadtfilialen zeigt, dass die Signa kein Konzept zur Sicherung eines zukunftsfähigen Einzelhandels hat“, so der Stadtrat. Er bezweifelt, dass Signa langfristig überhaupt den Karstadt-Standort erhalten will: Ihre Strategie sei vielmehr eine „maximale immobilienwirtschaftlichen Verwertung des Grundstücks“, was ein Kaufhauskonzept eher ausschließe.
Ein ähnliches Vorgehen lasse sich in Bozen oder Stuttgart beobachten. Tatsächlich ließ Signa das Karstadt-Warenhaus in der Stuttgarter Königstraße schließen, nach der Modernisierung der Immobilie zog die Billig-Kette Primark ein. „Signa will lieber lukrative Mix-Use-Immobilien betreiben, das scheint das Kerngeschäft zu sein“, schlussfolgert Schmidt. Der Neubau sei somit kein Schutz vor einer Schließung des Warenhauses. Ob das monumentale Gebäude dennoch errichtet werden wird, lässt Schmidt offen. Denn: „Die BVV ist das demokratische Gremium, das über die Pläne von Signa entscheiden wird.“
Was sonst gerade noch im (nach wie vor in gewohnter Form existenten) Karstadt am Hermannplatz los ist, erfahren Sie weiter unten in der Rubrik Kultur.