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Wohnheim statt Notunterkunft für Wohnungslose in Friedrichshain

Veröffentlicht am 14.01.2021 von Nele Jensch

Kurz vor Weihnachten musste die Obdachlosen-Unterkunft am Containerbahnhof an der Frankfurter Allee wegen mehrere positiver Corona-Tests geschlossen werden. Das Bezirksamt hat nun beschlossen, die Traglufthalle in dieser Saison nicht wieder zu eröffnen. Klingt erstmal schlecht, tatsächlich ist es aber eine gute Nachricht: Stattdessen werden Bezirk und Stadtmission nämlich in einem Hostel ein Wohnheim mit 100 Plätzen einrichten. Derzeit wird es als Quarantäne-Unterkunft für Besucher*innen der Notunterkunft genutzt, die als Kontaktpersonen ersten Grades identifiziert wurden.

Im Gegensatz zu der Traglufthalle, die nur als Notunterkunft für die Nacht diente, kann das Hostel 24/7 bewohnt werden. Das ist auch ein Vorteil für die Pandemie-Bekämpfung: „Mit der Möglichkeit des ganztägigen Aufenthaltes der Wohnungslosen in Einzelzimmern des Wohnheims wird das Infektionsrisiko durch den sonstigen Aufenthalt auf der Straße und das Ansteckungsrisiko untereinander deutlich reduziert“, so der Bezirk. Zusätzlich zu den derzeitigen 31 Bewohner*innen, die sich in Quarantäne befinden, können weitere Menschen mit negativen Coronatests einziehen.

Knut Mildner-Spindler (Linke), Xhains stellvertretender Bürgermeister, lobt die Zusammenarbeit mit Senat, Stadtmission und Hostel: „Das Beispiel zeigt, dass in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den engagierten Trägern der Wohnungslosenhilfe und unterstützt durch das Land wir es schaffen können, die Auswirkungen der Pandemie auf die Schwächsten zu mildern und den Infektionsschutz sicherzustellen.“ Die Wohnungslosen können bis Ende März im Hostel wohnen.