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Ehrenamtlicher Umweltschutz: Aktive von Spree:publik fischen Elektroroller und Metallmüll aus der Spree
Veröffentlicht am 06.01.2022 von Corinna von Bodisco
Die Spree ist gerade wegen niedriger Temperaturen sehr klar und lässt tief auf den Grund blicken. Was kommt zum Vorschein? Müll! Die Initiative Spree:publik nutzte mal wieder die Gunst der Stunde und fischte am 25. Dezember große Mengen Müll aus dem Wasser.
Die Interessensgemeinschaft der Berliner Kunst- und Kulturflöße setzt sich dafür ein, dass Wasserflächen als Freiräume, Bühnen und Orte der Begegnung genutzt werden können, aber auch Umweltschutz gehört zur Arbeit von Spree:publik dazu. Diesmal waren die Aktiven, darunter Jan Ebel mit seinem Floß „Rockfisch“, entlang der Oberbaum- und Schillingbrücke unterwegs.

Was wurde aus dem Wasser gefischt? „Schwerpunkt waren die E-Scooter, wir haben 27 rausgefischt“, berichtet Ebel. Die Lithium-Ionen-Akkus der Elektroroller sind äußerst umweltschädlich, wenn sie austreten und ins Wasser gelangen. Neben den E-Scootern fanden die ehrenamtlichen Umweltschützer*innen Einkaufswagen, Fahrräder und Leihräder. Um die drei Tonnen Metallmüll kamen zusammen.

„Wir geben ehrenamtlich, was wir können, aber das wird in dieser Stadt nicht reichen. Zuständigkeiten müssen geklärt werden“, erklärt Spree:publik. Ehrenamt kann viel, sollte aber das Hauptamt nicht ersetzen und das weist in den Zuständigkeiten ein paar Lücken auf – warum sonst bleibt der Müll auf dem Spreegrund liegen? Zur Erinnerung: das Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin (WSA) ist für die Reinigung der „Gewässersohle“ (tiefster Bereich, wo große Schiffe fahren), das Land Berlin für den Uferbereich zuständig (nachzulesen hier). Die Spree ist allerdings viel breiter.
Welche Unterstützung bräuchte Spree:publik? Man könne Unterstützung für Bergematerial, Container und vor allem bezahlbare Liegeplätze für die Flöße gebrauchen, heißt es. Mal sehen, wie es mit dem ehrenamtlichen Umweltschutz und der Kultur auf Berliner Gewässern weiter geht. – Fotos: Spree:publik
- Instagram-Channel mit Video von der Aufräumaktion: Instagram.
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