Namen & Neues

Insolvenzplan für Kreuzberger Betahaus angenommen

Veröffentlicht am 20.01.2022 von Corinna von Bodisco

Der Co-Working Anbieter Betahaus könne voraussichtlich schon im Februar „gestärkt aus der Insolvenz“ starten, die Gläubiger*innen der GmbH hätten den Insolvenzplan Ende 2021 einstimmig angekommen. Das teilte die Kanzlei Leonhardt Rattunde mit, die das Unternehmen im Zeitraum der Eigenverwaltung beraten hatte. 

Die Eigenverwaltung ist laut der deutschen Insolvenzordnung die Möglichkeit der Schuldner*in, ein zur Insolvenzmasse gehörendes Unternehmen selbst zu verwalten und fortzuführen. Ein*e Insolvenzverwalter*in solle dann nur begleitend und beaufsichtigend tätig werden.  

Im Fall des Betahauses wurde das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung im September 2021 am Amtsgericht Charlottenburg eröffnet. Das Betahaus wurde 2009 in Kreuzberg gegründet; Ende 2018 zog das Co-Working- und Veranstaltungsunternehmen von der Prinzessinenstrasse in die ehemaligen Räumlichkeiten des taz-verlagsgebäudes in der Rudi-Dutschke-Straße 23. Dort stehen 450 Coworking-Plätze auf 2.600 Quadratmetern zur Verfügung.

Ebenfalls 2019 wurde eine neue, zusätzliche Filiale in Neukölln eröffnet. Im Rahmen des Verfahrens wurde der Neuköllner Standort mit einer Fläche von 4.000 Quadratmetern allerdings wieder geschlossen. 

Der Umsatz des Betahauses sei während der Pandemie eingebrochen, heißt es, denn die Coworking-Plätze konnten wegen der Homeoffice-Pflicht nicht vermietet werden. Außerdem hätten Veranstaltungen abgesagt werden müssen. „Der Veranstaltungsbereich konnte auch coronabedingt nicht wieder aktiviert werden“, erklärt Rechtsanwältin Jacqueline Rolle von Leonhardt Rattunde.