Vor dem großen weißen Haus in der Hasenheide 47 liegt Baugerümpel, ein Schild vor dem Weg zum Hauseingang warnt vor der 24/7 Kameraüberwachung.

Das besagte Haus mit etwa 25 Wohnungen steht leer – seit Längerem ohne Leerstandsgenehmigungen. Diese liefen laut Bezirksamt am 3. September 2021 aus. Obwohl das Bezirksamt der Eigentümerin Zwangsgelder androhte, passiert seit etwa einem Jahr nichts. Die Eigentümerin Majakit Berlin Grundstücks GmbH hat laut Bezirksamt Widerspruch gegen die Androhung eingelegt und neue Anträge zur Leerstandsgenehmigung gestellt.

Der letzte Mieter des Hauses (wir berichteten im Newsletter), Rainer Kasten, lebt seit mehr als einem Jahr in einer Umsetzungswohnung im Wedding. Kasten und seine Partnerin warten darauf, wieder in ihre Wohnung zurückkehren zu können. „Wir haben Angst, dass wir nicht mehr zurück können“, sagt er. Das Haus verfalle immer mehr.

Laut Tagesspiegel-Informationen passiert seit März 2022 nicht viel in punkto Bauarbeiten. Manchmal ist der Eingang zusätzlich mit vollen Müllcontainern verbarrikadiert. Ein Baugerüst im Hinterhof wurde inzwischen abgebaut.

Auf eine Anfrage zum Baufortschritt der langwierigen Sanierungsarbeiten teilt das „Mutterunternehmen“ der Eigentümergesellschaft, Grand City Properties S.A., lediglich mit: „es finden vor Ort handwerkliche Arbeiten statt“.

Das Wohnimmobilienunternehmen mit Sitz in Luxemburg hat in Deutschland 65.100 Wohnungen, davon laut Berliner Mieterverein 7800 in Berlin. Der geschätzte Jahresgewinn in diesem Jahr beläuft sich laut Mitteilung des Unternehmens auf bis zu 197 Millionen Euro. 2021 erwarb Grand City Properties Immobilien für rund 700 Millionen Euro, unter anderem in der britischen Hauptstadt London, in Berlin, Dresden und München.

Übrigens steht nicht weit entfernt noch ein Haus mit Ausnahme einer Wohnung leer: In der Graefestraße 13. Aber das ist eine andere Geschichte, die sie in der nächsten Meldung lesen können.