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Nur Schieben erlaubt: Radfahren am neuen "Fahrradtresen" verboten

Veröffentlicht am 11.04.2024 von Robert Klages

Der „Fahrradtresen“ in der Skalitzer Straße hat es nicht leicht. Ein Tisch für Menschen und Fahrräder soll er sein. Radfahrende sollen sich hier treffen, ausruhen und plauschen können  – alles, ohne vom Rad abzusteigen, denn der Tresen ist eigentlich so konzipiert, dass man langsam anrollen und wie in einem großen Fahrradständer einparken könnte. Auf dem Sattel sitzend soll man hier seine Mate trinken können.

 

Allerdings ist das Radfahren auf dem Gelände des Fahrradtresens verboten. Am heutigen Donnerstag, 11. April, wurde die „Blockspitze“ Skalitzer Straße Ecke Oranien- und Audre-Lorde-Straße (ehemals ManteuffelstraßeI) fertiggestellt, darauf befindet sich auch der Tresen. Ein Hinweisschild erklärt, was erlaubt ist, und was nicht: Hunde müssen an die Leine und Radfahren ist untersagt.

Wie also soll der Tresen genutzt werden? Das Bezirksamt bestätigt auf Nachfrage, dass Radfahren in der neuen Grünanlage tatsächlich nicht gestattet ist. Das leitet sich aus dem Berlinweit gültigen Grünanlagengesetz §6 (2) ab. Und da das 5300 Quadratmeter große Areal nun eine offizielle Grünfläche ist, sind „Tätigkeiten wie Rad-, Skateboardfahren, Ballspielen, Baden, Bootfahren, Reiten, Grillen und nicht kommerzielle Kunst- oder Kulturveranstaltungen, auch mit Live-Musik, sowie andere nicht-kommerzielle Veranstaltungen nicht gestattet.“

„Selbstverständlich können Fahrräder zum Fahrradtresen geschoben und dort abgestellt werden“, sagt eine Sprecherin des Bezirksamts. Das ist natürlich auch schön, aber nicht ganz im Sinne des Erfinders des Tresens. Sei es drum – und ob die Polizei die wenigen Meter bis zum Tresen regelmäßig auf Radfahraktivitäten kontrollieren wird, sei dahingestellt.

Zwei Millionen Euro hat der Umbau der Fläche gekostet, die nun „ein urbaner Platz ist, der zum Treffen, als Aufenthalt und zur Bewegung einlädt“, wie der Bezirk schreibt.

  • Fotos: Initiative „Kreuzberg für Alle“ und Bezirksamt