Sport

Veröffentlicht am 11.08.2022 von Corinna von Bodisco

Wie steht es um das Baerwaldbad? Ein Leser meldete sich bei uns mit dem dringenden Anliegen: „Warum wird nie über das denkmalgeschützte Baerwaldbad berichtet. Ein Hallenschwimmbad, welches von den umgrenzenden Schulen besucht wurde sowie vielen Kreuzbergern. Gymnastikräume, zwei Schwimmbecken. Nichts tut sich.“ Tatsächlich ist das Bad seit 2017 dicht, es wurde aufgrund baulicher Mängel durch die Bauaufsicht geschlossen. 

Das Baerwaldbad ist Eigentum des Bezirks, die denkmalgerechte Sanierung kann dieser aber nicht bezahlen. Aus einer kürzlich veröffentlichten Kleinen Anfrage von Danny Freymark und Martin Pätzold (beide CDU) geht hervor, dass auch von Landesseite keine finanziellen Mittel für die Sanierung des Bades vorhanden sind. Und „ohne eine grundhafte Sanierung mit hohen Investitionskosten (laut Bausubstanzgutachten in Höhe von 41,1 Mio. Euro) ist eine Wiederaufnahme des Betriebs nicht möglich“, heißt es in der Antwort der Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport. Das klingt ziemlich hoffnungslos. 

Auch von Bezirksseite heißt es: „Zum Baerwaldbad gibt es leider keinen neuen Sachstand.“ Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) habe damals einstimmig beschlossen, dass das Bad in den Bestand der Berliner Bäderbetriebe überführt, saniert und wieder in Betrieb genommen werden solle. Doch von Landesebene gebe es keine Bereitschaft, diesem Wunsch des Bezirks zu folgen. 

Die Berliner Immobilien Management (BIM) habe angeboten, im Auftrag des Bezirks ein Interessenbekundungsverfahren (IBV) durchzuführen – „um den Markt zu erkunden und mögliche Interessenten mit ihren Nutzungsvorstellungen festzustellen“, heißt es aus dem Büro von Bezirksstadtrat Andy Hehmke (SPD). Dieses Vorgehen entspreche aber nicht dem Beschluss der BVV. Außerdem müsse der Bezirk dieses Verfahren selbst finanzieren („in nicht unbeträchtlicher Höhe“). Auch diese Finanzierung sei bislang nicht geklärt. Das Baerwaldbad liegt wohl also noch länger trocken.

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