Kiezgespräch
Veröffentlicht am 26.09.2019 von Corinna von Bodisco
Performance im besetzten Baerwaldbad vom Land gefördert. Die Senatskulturverwaltung zeigt ehrfürchtige Anerkennung für die Performance „piety“ (Ehrfurcht), die am Sonntag um 18.30 Uhr im Baerwaldbad stattfinden wird. Zumindest ist sie Teil der Veranstaltungsreihe „Disappearing Berlin“, die vom Hauptstadtkulturfonds gefördert wird.
Bezirksverordnetenversammlung irritiert. Das Parlament zeigte sich in der gestrigen Versammlung irritiert über die Unterstützung des Senats, denn der Bezirk befindet sich mit dem ehemaligen Betreiberverein des Bades im Rechtsstreit. Der Verein weigerte sich, das Gebäude an den Bezirk zurückzugeben, deswegen leitete das Amt Ende 2018 rechtliche Schritte ein. „Es liegt eine bauaufsichtliche Nutzungsuntersagung vor“, sagte Andy Hehmke (SPD) in der BVV. Außerdem nannte er es als „fatal“, dass für die Veranstaltung öffentliche Gelder eingesetzt würden. Neben der fehlenden Erlaubnis, im Bad Veranstaltungen durchzuführen, gebe es keinen Brandschutz, twitterte Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne).
Tanz in der leerstehenden Jugendstil Schwimmhalle. Falls Sie sich trotzdem für Tanzperformances in leerstehenden Jugendstil-Gebäuden interessieren, wird Ihnen vielleicht am Sonntag die Tür geöffnet. Der Tänzer und ehemals Mitglied der Forsythe Company, Josh Johnson, und Patrick Belaga, Komponist und Cellist, entwickeln ihre Arbeit aus einem Zustand der Planungsunsicherheit, ist auf disappearingberlin.de zu lesen. Passend, denn der zukünftige Planungsprozess des Gebäude scheint ebenfalls alles andere als sicher.