Unsere Tipps für die Kleinen

Veröffentlicht am 14.01.2021

Es ist wieder soweit: Viele, wenn nicht die meisten Eltern, betreuen ihre Kinder derzeit erneut zuhause, die Präsenzpflicht in Schulen ist bis mindestens 25. Januar ausgesetzt und  in Kitas werden nur wenige Kinder notbetreut. Auch Bezirksamtssprecherin Sara Lühmann kennt das Problem, nimmt es aber mit Humor: „Die Pressestelle Xhain bekommt für die nächsten Wochen Verstärkung. Die Neuzugänge können weder lesen noch schreiben und in einem Fall noch nicht mal sprechen. Aber sie werden sich bei Telefonaten mit Pressevertreter*innen dennoch sicher gern einbringen“, twittert Lühmann unter dem Hashtag #homekita.  

Was also tun mit den lieben Kleinen, während man selbst im Homeoffice am Rechner sitzt und wenn es nicht immer der Fernseher sein soll? Lühmann (die sich hier natürlich nur privat äußert) und ich haben aus Eigenerfahrung ein paar Tipps für Sie gesammelt – diese beziehen sicher allerdings nur auf kleine Kinder im Kitaalter, weil unser Nachwuchs in diesem Alter ist. Das ist aber vielleicht auch ganz gut so: „Das Thema Kitakinder kommt im Lockdown in der Öffentlichkeit viel zu kurz, weil der Fokus immer so sehr auf Schule und Bildung liegt“, kritisiert Lühmann zu Recht. Das wird an dieser Stelle jetzt geändert, los geht’s:

  • Oma&Opa TV. Die Großeltern müssen viele Kinder bereits seit fast einem Jahr missen, zumindest im echten Leben – gegen (digitale) Telefonate spricht natürlich rein gar nichts, und so können die Großeltern auch im Homeoffice eine Hilfe sein (geht natürlich nur, wenn sie selbst schon in Rente sind und entsprechend Zeit haben). „Eine Nachbarsfamilie von uns hatte im ersten Lockdown jeden Morgen zur gleichen Zeit ‚Oma&Opa TV'“, erzählt Lühmann. Dazu wurden die Großeltern per Videotelefonie angerufen und lasen aus der Ferne vor oder sorgten anderweitig für Unterhaltung.
  • Evergreen Klorollen. „Wir haben sehr viele Malbücher angeschafft und das Bastelbuch der Stunde: ‚Bunte Klorollentiere'“, erzählt Lühmann. Das Tolle daran: Außer den ohnehin anfallenden leeren Toilettenpapier-Rollen und etwas Farbe braucht man nichts weiter, mehr Upcycling geht also kaum. Das Buch gibt es für rund 4 Euro z.B. hier.
  • Collagen-Karten basteln. Noch eine Upcycling-Idee, die sowohl von Lühmann als auch mir erprobt ist: Karten basteln, indem alte Kataloge und Zeitschriften zerschnitten und zu Collagen verarbeitet werden. Die kann man dann entweder an Großeltern oder andere Leute verschicken oder bei Kitafreund*innen in den Briefkasten werfen.
  • Aquarium basteln. Seitdem meine Tochter in der „Sendung mit dem Elefanten“ gesehen hat, wie Kinder aus einem Pappkarton ein Aquarium basteln, spielt sie es häufig zu Hause nach und ist damit mindestens eine Stunde gut beschäftigt. Benötigt werden ein Pappkarton (ungefähr Schuhkartongröße), Wassermalfarben (Buntstifte tun es aber auch), Schere, Papier und Bindfäden. Die „Anleitung“ findet sich in dieser Folge ungefähr ab Minute 3:20. Weitere Bastel- und Experimentieranleitungen aus der Sendung gibt es auf dieser Seite. Auch sonst lassen sich Pappkartons gut verwerten; mein Kind hat das Aquarium mittlerweile zum „Dinomuseum“ abgewandelt, das Prinzip bleibt das gleiche.
  • Tiptoi-Bücher und -Spiele. Wer es noch nicht hat oder kennt, dem sei die Anschaffung eines Tiptoi-Stiftes empfohlen. Darauf können Inhalte zu zugehörigen Büchern und Spielen geladen werden, tippt man dann mit dem Stift auf ein Bild oder einen Text, erklingen passende Geräusche, Sprache oder Musik. Geeignet ist Tiptoi für Kinder ab drei Jahren und kann lange genutzt werden, da es auch Angebote für ältere Kinder gibt (auch schulunterstützend, zum Beispiel zum spielerischen Englisch- oder Mathelernen in den ersten Jahrgängen). Ein Starterset mit Stift und Buch oder Spiel kostet ungefähr 40 Euro, es gibt aber immer wieder auch mal günstigere Angebote. Mehr Infos auf ravensburger.de; Extra-Tipp: Gebrauchte Bücher und Spiele kann man oft in guter Qualität bei Ebay Kleinanzeigen für einen Bruchteil des Originalpreises finden – in den Bibliotheken sind die Bücher nämlich leider meistens ausgeliehen.
  • Eigenes Spotify-Konto fürs Kind. Nur zu empfehlen: Damit „Connie“ oder „Feuerwehrmann Sam“ nicht ständig den eigenen Account vollspammen, kann bei Spotify ein eigenes Kinder-Konto im Familienkonto angelegt werden – eine quasi unendliche Auswahl an Hörspielen fürs Kind und etwas Ruhe für die Erwachsenen ist dann garantiert.

Vielleicht hilft Ihnen ja der ein oder andere Tipp hier weiter – und vielleicht haben Sie ja auch selbst noch welche auf Lager, vor allem abseits von Basteln und Malen, was hier den Schwerpunkt bildete. Ich freue mich über Post an nele.jensch@extern.tagesspiegel.de, gerne auch zu Homeschooling-Tipps und Tricks.

Übrigens: Was Expert*innen empfehlen, wie Eltern ihre Rolle im Homeschooling am besten meistern, hat Wissenschaftsredakteurin Amory Burchard aufgeschrieben. Die Tipps lesen Sie hier (mit Tagesspiegel-Plus-Abo).