Nachbarschaft

Veröffentlicht am 31.01.2019 von Corinna von Bodisco

BunnyCat Productions ist ein Duo aus zwei Filmkomponistinnen mit Sitz in Berlin. Dieses Jahr ist eine von ihnen unter den 250 Berlinale Talents. Das Förderangebot spielt sich im Kreuzberger HAU Hebbel am Ufer Theater ab und richtet sich an Filmschaffende aus verschiedenen Bereichen. Vom 9.-14.02. können sie netzwerken, sich mit Expertinnen austauschen und an ihren konkreten Projekten feilen.

Was steckt hinter „BunnyCat“? Wir sind „Artepreneurs“ mit verschiedenen kreativen Unternehmungen. Eine davon ist das Komponieren von Filmmusik und so wurde „BunnyCat Productions“ gegründet.

Wie seid Ihr zur Filmmusik gekommen? Unser Background ist Musik und Video. Über einen experimentellen Film von BunnyCat, der bei einem Kurzfilmwettbewerb in Berlin lief, kam es zu einer Anfrage, ein paar Techno-Tracks für „Pierrot Lunaire“ von Bruce LaBruce zu produzieren. Dieser Film gewann dann den Teddy Award und das war der Anfang für weitere Kollaborationen mit dem kanadischen Regisseur. Für zwei weitere Kinofilme, die ihre Premiere bei der Berlinale in den Sektionen Panorama und Forum Expanded hatten, komponierten wir die kompletten Soundtracks.

Wie geht Ihr bei der Musikproduktion vor? Das ist unterschiedlich. Wir schreiben hauptsächlich alles am Computer. In einem Fall haben wir vorab das Skript gelesen, um musikalische Ideen zu bekommen und hatten Gespräche mit dem Regisseur und der Hauptdarstellerin. Anders war es bei dem Film „Ulrike’s Brain“, da gab es bereits einen Rohschnitt, und die Musiksprache hat sich anhand der gedrehten Szenen entwickelt. Der Soundtrack für diesen Film beginnt eher symphonisch und wechselt anschließend in einen elektronisch-experimentellen Ambient Sound. Es geht schon darum, mit der Musik Feinheiten herauszuarbeiten, die eben nicht so leicht in Bildern ausgedrückt werden können.

Was bedeutet es für Dich, beim Programm Berlinale Talents dabei zu sein? BunnyCat ist gespannt auf das Programm und den Austausch mit anderen Filmschaffenden. Besonders die Workshops im Studio für Elektroakustische Musik der Akademie der Künste mit Peter Albrechtsen klingen vielversprechend.

„BunnyCat Production“ sitzt neuerdings in Mitte, vorher in der Kreuzberger Oranienstraße. Werdet Ihr vom 9. bis 14.02. zwischen Arbeit und Berlinale pendeln oder habt Ihr euch für den Zeitraum freigenommen? BunnyCat wird in dem Zeitraum vorwiegend auf der Berlinale sein.

Foto: Peter Himsel, Berlinale 2018, Doc Station participants

Das Filmförderprogramm „Berlinale Talents“ fördert jährlich 250 junge Menschen aus allen Bereichen der Filmproduktion (u.a. Regie, Drehbuch, Weltvertrieb, Filmmusik). Dieses Jahr sind 141 Frauen und 109 Männer aus insgesamt 77 Ländern vertreten. Mehr Infos, siehe „Kultur“.

Wer soll hier als nächstes vorgestellt werden? Sie selbst? Jemand, den Sie kennen? Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge unter: leute-c.bodisco@tagesspiegel.de