Nachbarschaft

Veröffentlicht am 03.03.2022 von Corinna von Bodisco

Russisches Restaurant Datscha positioniert sich gegen Krieg in der Ukraine. Auf dem Schild vor dem Datscha in der Kreuzberger Graefestraße steht „Make Love Not War“ und darunter auf russisch „Kein Krieg – Menschen, liebt euch, das ist das Einzige, was uns noch bleibt“, übersetzt der Angestellte Egor Spivakov. Das russische Restaurant gibt es vier Mal in Berlin – in Friedrichshain, Kreuzberg, Mitte und Prenzlauer Berg – sowie ein Bistro in Charlottenburg. 

„Wir positionieren uns gegen den Krieg in der Ukraine und möchten mit den uns möglichen Mitteln die betroffenen Menschen unterstützen“, sagt Inhaber Ilja Kaplan. Dafür hat das Datscha-Team ganz konkret eine Spenden- und Sammelaktion gestartet.

In der Filiale in Prenzlauer Berg (Stargarder Straße 24) können von 10 bis 18 Uhr Sachspenden angenommen werden (was noch gebraucht wird, bitte vorher auf datscha.de oder Instagram prüfen). Es wird gebeten, auch eine Liste der Hilfsgüter mitzubringen. Außerdem habe man Medikamente bestellt, die in die Ukraine geschickt werden, berichtet Kaplan. 

Das Restaurant beschäftigt viele Menschen unterschiedlicher Nationalitäten: u.a. aus Deutschland, Großbritannien, Litauen, Ukraine, Russland, Moldawien, Rumänien und Argentinien. Man stehe für ein friedvolles Miteinander und Füreinander aller Nationalitäten auf der Welt. Die Stimmung sei gerade bedrückt, sagt Spivakov in der Kreuzberger Filiale. „Einige aus dem Team haben ihre Familien in der Ukraine, sie werden beschossen.“ Man sei füreinander da. 

Ländliche, traditionell russische Küche, aber nicht nur. Das Miteinander oder – wie Spivakov sagt „Fusionsküche“ –, die das Internationale und das Russische vereint, zeigt sich auch auf der Speisekarte. Da gibt es Borschtsch (Eintopf mit Rote Bete, Bohnen, Schmand), Pelmeni Sibirien (Teigtaschen mit Rindfleischfüllung) und die Wareniki Kiew (Teigtaschen mit Kartoffelfüllung mit Steinpilz- Käsesauce gratiniert). Eine Datscha ist übrigens ein Land- oder Ferienhaus, „jener Ort, wo wir uns frei fühlten“, ist auf der Webseite zu lesen. 

Auch das Kurt Mühlenhaupt Museum sammelt Sachspenden: Bis zum 13. März können täglich (außer montags) zwischen 16 und 18 Uhr folgende Gegenstände in der Fidicinstraße 40 abgegeben werden: Generatoren, Taschenlampen, Powerbanks, Thermoskannen, Einweggläser, Metallgeschirr, Verbandsmaterial, Hygieneartikel, Müsliriegel, Decken und Schlafsäcke, warme Mützen, Arbeitshandschuhe, Regenmäntel, Windjacken mit Wärmeschutz, Liegematten, Kissen, Hängematten und Rucksäcke. „Für den Transport ins polnische Szczecin (Stettin) sorgen polnische Künstlerfreunde. Ab dort übernehmen die Sachen dann Ukrainer, die schon lange in Polen leben und ihre Landsleute damit an der Grenze zur Ukraine versorgen“, schreibt Hannelore Mühlenhaupt auf dem Instagram-Kanal des Museums @kurtmuehlenhauptmuseum.