Namen & Neues
CDU kritisiert Radspur an der Frankfurter Allee
Veröffentlicht am 12.02.2018 von Paul Lufter
Und gleich nochmal die CDU. Auf der Frankfurter Allee soll stadtauswärts zwischen der Niederbarnimstraße und der Müggelstraße ein ein Kilometer langer Fahrradstreifen entstehen, für den die Fahrbahn von drei auf zwei Spuren reduziert werden soll. Nachdem die Unterlagen für das Projekt an das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg geschickt wurden, ging die CDU auf die Barrikaden. Das unter Senatorin Regine Günther geplante Projekt soll das Fahrradfahren auf der vielbefahrenen Straße sicherer machen. Die CDU drohte daraufhin „massiven Widerstand“ an, der bis zu einer Blockade der Senatsverwaltung durch Bürger*innen aus Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf führen könne, damit die politische Leitung der Verwaltung einmal am eigenen Leib erlebe, wie es sei, wenn man nicht zur Arbeit komme.
Bei der CDU befürchtet man nämlich einen Dauerstau. Dabei würden stadteinwärts, wie die meisten zur Arbeit fahren, die drei vorhandenen Autospuren unangetastet bleiben. Laut Verwaltungssprecherin Dorothee Winden profitieren alle von dem Konzept. Fußgänger müssten sich nicht mehr mit Radfahrer*innen den Gehweg teilen, während die Radfahrer*innen durch Poller vor den Autos geschützt wären. Außerdem würden sich am Bahnhof Samariterstraße Fußgänger und Radfahrer*innen nicht mehr in die Quere kommen. Die verbleibenden zwei Spuren für den Autoverkehr würden außerdem breiter und es gäbe für Lieferanten besondere Lieferzonen. Eigentlich ein Gewinn für alle Beteiligten.
Der Abgeordnete der CDU-Lichtenberg Danny Freymark und sein Kollege Mario Czaja aus Marzahn-Hellersdorf sind trotzdem entschieden dagegen. Beide Bezirke würden massiven Zuwachs verzeichnen und die Frankfurter Allee als eine Hauptverkehrsader für eben jene müsse als solche nutzbar bleiben (tagesspiegel.de).
Im diplomatischeren Ton äußerte sich Kevin Hönicke, Vorsitzender der SPD-Lichtenberg, auf Twitter: „Wir sollten aufhören immer einen Verkehrsteilnehmer*in gegen eine/einen andere/anderen auszuspielen! Ein Gesamtkonzept ist notwendig! Bzgl. Frankfurter Allee sollte man vorher mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutieren und sich gemeinsam auf den Weg machen!“ Dem stimmte auch Bezirksbürgermeister Michael Grunst zu: „Das sehe ich auch so. Wir brauchen vor allem einen gut ausgebauten und funktionierenden ÖPNV“(Twitter). Die Frage nach einer fahrradfreundlichen Stadt ist wichtig, aber man müsse alle vier Verkehrswege gleichermaßen behandeln und bei der Planung berücksichtigen, so Grunst auf Nachfrage.