Namen & Neues

Solar-Radwege für Lichtenberg

Veröffentlicht am 26.03.2018 von Paul Lufter

Bereits in der letzten Woche hatten wir berichtet, dass die Grünen planen, in Lichtenberg einen Antrag zur Bebauung von Radwegen mit Solarmodulen in die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) einzubringen. Das Bezirksamt soll prüfen, was sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für Solarmodule auf Gehwegen und Radverkehrsanlagen wären und die Wirtschaftlichkeit der Technologie einschätzen. Mit dem Antrag sei, so Robert Pohle, Bezirksverordneter der Grünen, kein konkretes Vorhaben verbunden. Allerdings wünscht sich Pohle, sollte der Antrag angenommen werden, dass das Bezirksamt Kontakt zur Firma Solmove aufnimmt, einem Unternehmen, das eine derartige Technik produziert und vertreibt und auch im Antrag der Grünen genannt wird.

Solmove ist gerade dabei, die Produktentwicklung abzuschließen und die Produktion aufzubauen. Im Juni 2018 sollen die ersten Teile fertig sein, erklärt Annemarie Botzki von Solmove. Anfragen für Pilotprojekte bekommt das Start-up derzeit aus der ganzen Welt. Die Technologie ist im weitesten Sinne eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Solaranlagen wie man sie von Häuserdächern kennt, erklärte Botzki. Allerdings sind die Teile für eine hohe Belastung ausgelegt und rutschfest.

Geplant ist für die Zukunft ein Radweg in Erftstadt, in der Nähe von Köln und ein Parkplatz auf dem Gelände der RheinEnergie AG in Köln. Die Firma arbeitet eng mit einem Produzenten von Lademodulen zusammen, mit deren Hilfe man die aus den Platten auf dem Boden gewonnene Energie auf E-Autos übertragen könnte. Solmove hat auch einen Sitz in Berlin, im Euref-Campus. Dort würden sie gerne eine Testfläche errichten. Die Montage der Module ist simpel, die Bodenplatten lassen sich einfach auf vorhandene Flächen aufkleben. Einzig die Frage der Finanzierung steht noch im Raum.

Der Berliner ADFC zeigt sich vom Vorschlag der Grünen begeistert. Pressesprecher Nikolas Linck bezeichnet das Vorhaben als Schritt in die richtige Richtung, auch wenn im Moment noch keine konkrete Planung im Raum steht und es sich lediglich um eine Überprüfungsmaßnahme handelt. Schließlich habe ein Pilotprojekt in den Niederlanden bereits die Erwartungen übertroffen. Beim ADFC würde man sich freuen, wenn Berlin einer der Vorreiter in Sachen multifunktionaler Straßenbelag werden würde. Natürlich sieht Linck aber auch die Notwendigkeit, die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens zu prüfen.