Namen & Neues
Kiezspaziergang zur Sanierung des Stadtparks Lichtenberg
Veröffentlicht am 29.10.2018 von Paul Lufter
Am vergangenen Mittwoch lud Bezirksstadtrat Wilfried Nünthel (CDU) interessierte Anwohner*innen zu einem Kiezspaziergang durch den Stadtpark Lichtenberg ein. In den kommenden Jahren soll der Stadtpark saniert werden, weshalb Nünthel gemeinsam mit den zuständigen Planungsbüros „Die Raumplaner“ und „Landschaft planen + bauen“ Ideen aus der Anwohner*innenschaft sammeln will. Das Team der „Raumplaner“, am vergangenen Mittwoch vertreten durch Nadine Ranft und Lisa Selmar, ist für das Beteiligungsverfahren zuständig. Die darauf aufbauende Machbarkeitsstudie wird „Landschaft planen + bauen“ erarbeiten.
Bereits im Voraus wurden Befragungen unter Jugendlichen und Senioren durchgeführt. Auch mit dem anliegenden Theater und dem Jugendklub „Linse“ habe man bereits gesprochen. Jetzt wolle man hören, was die versammelten Anwohner*innen zu sagen haben. „Es ist begrüßenswert, dass der Bezirk für eine Parksanierung dieses umfangreiche Beteiligungsverfahren unter Einbeziehung aller Nutzerinnen des Parks durchführt“, so Ranft.
Der schlechte Zustand der Wege im Park ist laut Nünthel der Anlass für die Sanierung. Die Anwohner*innen stimmen ihm zu. An vielen Stellen seien die Gullis verstopft, sodass nach Regenfällen auf den Wegen das Wasser stehe. Überhaupt seien viele Menschen, die auf die Wege angewiesen sind, mit deren Zustand unzufrieden, so Ranft und Selmar. Auch die Rampen, die an einigen Stellen neben den Treppen angebracht sind, sind vor allem für Rollstuhlfahrer*innen zu steil. Auch hier herrscht Nachbesserungsbedarf.
„Das Thema Wege berührt auch das Thema Sicherheit“, meint Ranft. Dort merke man am deutlichsten, dass die letzte grundlegende Sanierung 50 Jahre her ist. „Wenn die Wege aufgerissen werden, haben wir sowieso Baustellen. Da macht es nur Sinn, andere Problemstellen auch anzugehen, ehe wir wegen weiteren Baumaßnahmen später erneut die Wege beschädigen müssen“, meint Ranft.
Alle Wünsche können wahrscheinlich nicht erfüllt werden. Einen Ausbau der Beleuchtung im Park, wie sie einer der Anwesenden vorschlägt, wird es wohl nicht geben. Laut Nünthel wären die Instandhaltungskosten zu hoch. „Und wie wäre es mit einem Hundeauslaufplatz?“, möchte eine ältere Dame wissen. Das müsse man einmal genauer betrachten, so Nünthel, man werde den Vorschlag aber im Auge behalten.
Was Kinder sich wünschen, sind höhere Zäune. Klingt komisch, ist aber ganz logisch. Denn nur wenn der Zaun um den Fußballplatz ausreichend hoch ist, kann man auch ordentlich auf das Tor dreschen, ohne danach für fünf Minuten das Spiel zu unterbrechen, weil der Ball in Richtung Rodelberg davongeflogen ist. („Schütze holt!“) Außerdem wären Basketballkörbe sowie zusätzliche Tischtennisplatten super, meinten die Kinder laut der Umfrage der „Raumplaner“. An sich haben die Jüngsten eine Menge guter Vorschläge und Hinweise in der Kinderbeteiligung mit auf den Tisch gebracht. Sowohl zum Spielplatz und zum Wasserspiel, aber auch bei anderen Parkbereichen haben sie sich bei den Umfragen sehr engagiert gezeigt. Tischtennisplatten stehen bisher übrigens nur am Grillplatz und der ist ein Thema für sich.
Grillen ist ein Streitthema. Zwar besitzt der Stadtpark einen Grillplatz, doch der ist zu klein und zu schnell belegt. Viele würden zudem wild grillen. Einige zeigen Verständnis für die „Wildgriller*innen“, andere sind eindeutig genervt. Nach Wochenenden gleiche der Platz einer Müllkippe, so eine Anwohnerin. Würden größere Mülleimer das Problem lösen? Unstimmigkeit unter den Anwesenden. Wie wäre es mit einer größeren Fläche oder vielen kleinen Flächen, die über den Park verteilt liegen? Gemurmel allenthalben. Und wie wäre es, wenn der wenig genutzte Picknickbereich mit dem Grillplatz zusammengelegt würde? Niemand wirkt wirklich überzeugt. In einem Punkt sind sich jedoch alle einig: Verboten werden soll das Grillen nicht. Gut, dass es noch ein paar weitere Beteiligungsrunden geben wird.
Am 8. November gibt es eine Informationsveranstaltung, bei der den Bürger*innen die Ergebnisse und eine daraus abgeleitete Machbarkeitsstudie zur Umsetzung der Wünsche vorgestellt und diskutiert werden. Eine weitere Beteiligung soll Anfang 2019 erfolgen. Im Verlauf des Prozess sind immer wieder Beteiligungen und Rückkopplungen geplant. Im Jahr 2020 sollen dann zunächst für einen Teilbereich, der als prioritär angesehen wird, die ersten baulichen Maßnahmen umgesetzt werden, die bis 2021 abgeschlossen werden sollen. Wann das gesamte Projekt der Sanierung des Stadtparks Lichtenberg abgeschlossen sein soll, ist noch nicht klar.