Namen & Neues

Mehrheit der Fraktionen für Unisex-Toiletten an Schulen

Veröffentlicht am 26.08.2019 von Robert Klages

Das Bezirksamt wird ersucht, alle Schulen in bezirklicher Trägerschaft mit Unisex-Toiletten auszustatten bzw. die Schulen bei der Schaffung solcher aktiv zu unterstützen. Bei der Umsetzung sind die Schulen einzubeziehen. Bei Neubau oder Sanierungsmaßnahmen von Sanitäreinrichtungen sind Unisex-Toiletten von Beginn an mit einzuplanen. Der Antrag der Linksfraktion wurde in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am Donnerstag mehrheitlich beschlossen. Die AfD war dagegen, die CDU gespalten, enthielt sich teilweise, die SPD dafür. Auch innerhalb der Linksfraktion war man sich nicht ganz einig, aber am Ende waren mehr dafür als dagegen. In der Antragsbegründung heißt es:

„Es gibt Menschen, die sich keinem klassischen Geschlecht zuordnen können. Dafür gibt es keine Altersgrenze. Bereits Kinder spüren manchmal, dass sie anders sind, als die Umwelt sie einordnen will. Alle haben ein Recht darauf, mit dem Geschlecht zu leben, dem sie sich zugehörig fühlen. Sich frei zu fühlen ist jedoch schwierig, wenn es keine neutrale Toilette gibt.“

„Niemandem wird damit etwas weggenommen und niemand wird zu etwas gezwungen“, argumentierte die Linke in der Diskussion. Es sei nur ein kleiner Schritt für die freie sexuelle Entwicklung der Kinder. Die AfD meinte, das Geschlecht Divers sei kein hinreichender Grund für einen solchen Umbau der Toiletten – zudem sei es zu teuer, das Geld könne für andere Zwecke als den Umbau von Toiletten genutzt werden.

„In Kitas gibt es keine in Geschlechter getrennte Toiletten“, sagte Kevin Hönicke, Fraktionsvorsitzender der SPD. Auch an einigen Unis, oder an Raststätten gebe es schon länger Einheitsklos. Sogar auf der Biermeile würde es Dixi-Klos geben, die man als Unisex bezeichnen könnte. Und er habe auch dort noch keine Diskussion darüber erlebt, dass man sich eine Toilette teilen müsse.