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Nach Problemen: Notunterkunft für die Obdachlosen an der Rummelsburger Bucht und am Bahnhof hat geöffnet
Veröffentlicht am 03.02.2020 von Robert Klages
Die angekündigte Notunterkunft für die verbliebenen obdachlosen Menschen an der Rummelsburger Bucht und am Bahnhof Lichtenberg hat seit Donnerstag in der Köpenicker Allee geöffnet. Zuvor hatte es Abspracheprobleme zwischen Bezirk und Senat gegeben, außerdem konnte zunächst kein Träger gefunden werden und die Unterkunft war nicht bezugsfertig. Hier nachlesen.
Letzte Woche Mittwoch verkündeten dann Bezirk und Senat die Öffnung der Unterkunft. Der Bezirk Lichtenberg hatte in einer Bezirksamtssitzung die Projektfinanzierung Notübernachtung „Kältehilfe“ des Trägers Tentaja Soziale gemeinnützige GmbH in der Köpenicker Allee 146-162 bis zum 30. April 2020 beschlossen.
Ein sogenanntes „Kältehilfeangebot plus“ soll es sein: Damit wird „den obdachlosen Menschen, die derzeit in der Rummelsburger Bucht und am Bahnhof Lichtenberg wohnen, ein Angebot gemacht werden, diese Orte zu verlassen“, schreibt der Bezirk in einer Pressemitteilung. Der Träger Tentaja werde in Kooperation mit Karuna e.G. und anderen Kooperationspartnern die obdachlosen Menschen in das neue Unterkunftsangebot begleiten. Genau dies geschah dann am Freitag auch: das Camp am Bahnhof Lichtenberg wurde aufgelöst.
Zusätzlich zur Notübernachtung wird auch ein Tagesangebot gemacht. Dazu zählt unter anderem:
- Die sichere Gepäckaufbewahrung während der Dauer des Aufenthaltes in der Unterkunft
- Bereitstellung einer Kleiderkammer für die Ausgabe von Kleiderspenden
- Aktive Vermittlungsberatung und Koordinierung von Terminen in den Regelsystemen, inklusive Angebot des Transfers
Vorerst ist geplant, 30 Plätze für die Personen vom Bahnhofsvorplatz und der Rummelsburger Bucht anzubieten. Eine Aufstockung ist in Absprache möglich. Bürger*innenmeister Michael Grunst (Die Linke) hofft, dass das Angebot angenommen wird: „Wir brauchen Angebote in der Obdachlosenhilfe, die bei den Betroffenen ankommen. Hier müssen Senat, Bezirke, Einrichtungen und die von Obdachlosigkeit betroffenen Menschen gemeinsam an bedarfsgerechten Lösungen arbeiten.“
Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke): „Ich bin froh, dass es eine Einigung mit dem Bezirksamt Lichtenberg gab. Wir können den obdachlosen Menschen in der Rummelsburger Bucht im Rahmen der Kältehilfe ein Angebot unterbreiten und eine Tagesbetreuung mit sozialer Beratung anbieten. Wir hoffen, dass die obdachlosen Menschen mit Unterstützung der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in den kommenden Wochen eine Perspektive ohne Obdachlosigkeit entwickeln.“
Sozialstadträtin Birgit Monteiro (SPD): „Komplexe Probleme können Senat und Bezirke nur gemeinsam lösen. Das ist hier im Sinne der Verbesserung der Lebenssituation der Obdachlosen an der Rummelsburger Bucht geglückt. Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern werden wir nun alles dafür tun, dass die neue Unterkunft in der Köpenicker Allee auch angenommen wird.“